Facebook hat neue Regelungen zum Umgang mit Hasskommentaren in dem Sozialen Netzwerk festgelegt. Sie sollen es den Mitarbeitern des Sozialen Netzwerkes erleichtern, unangemessene Beiträge zu identifizieren und zu löschen. Die Richtlinien gelten vorerst nur für den deutschen Zweig des Unternehmens.
Von PRO
Foto: Screenshot pro/SPD Saarland
„Es ist gut, dass Facebook beginnt, sich zu seiner Verantwortung zu bekennen“, sagte Bundesjustzisminister Heiko Maas (SPD)
Das soziale Netzwerk Facebook hat auf die anhaltende Kritik von Politikern wie Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) reagiert und will nun verstärkt gegen Beiträge vorgehen, die als „Hass“ eingestuft werden. Ab jetzt würden in Deutschland zum Beispiel bereits Androhungen physischer Gewalt „als glaubhafte Drohungen eingeschätzt und entfernt“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens, aus der die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) zitiert. Weltweit würden die geltenden Gemeinschaftsstandards jedoch nicht verändert. „Aber wir verbessern die Art und Weise, wie wir sie in Deutschland umsetzen.“
Die neuen Richtlinien für die Mitarbeiter, die von den Nutzern gemeldete Kommentare prüfen, entwickelte das Unternehmen zusammen mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM). Den Prüfern erleichtere das, Inhalte zu identifizieren und zu löschen, die Gewalt zur Folge haben könnten.
Maas: Hassbotschaften müssen schneller aus dem Netz verschwinden
„Es werden deutlich mehr kontroverse Inhalte auf Facebook in Deutschland gesperrt“, sagte Tina Kulow, Unternehmenssprecherin von Facebook Deutschland gegenüber Spiegel Online. Die Toleranz gegenüber „leichtfertig dahingeschriebenen“ Kommentaren mit fremdenfeindlichem Unterton werde eingeschränkt. Facebook habe also keine neuen Regeln erlassen, wolle die vorhandenen jedoch besser anwenden, folgert Spiegel Online.
Seit Beginn der Flüchtlingskrise wird Facebook wegen eines zu laschen Umgangs mit ausfälligen und oftmals justiziablen Botschaften in dem Netzwerk kritisiert. Maas hatte sich deshalb Mitte September mit Vertretern des Unternehmens getroffen und einen härteten Umgang mit Hasskommentaren gefordert. Zu den neuen Regelungen sagte er: „Es ist gut, dass Facebook dem Druck endlich nachgibt und beginnt, sich zu seiner Verantwortung zu bekennen.“ Fremdenfeindliche und rassistische Hassbotschaften, die gegen Strafgesetze verstoßen, müssten „schneller und umfassender“ aus dem Netz verschwinden.
Nach eigenen Angaben arbeitete Facebook auch daran, die Transparenz zu erhöhen, wie viele beanstandete Kommentare und wie viele Sperrungen es gebe. Das Unternehmen hatte zuletzt mitgeteilt, im ersten Halbjahr dieses Jahres 188 Beiträge gesperrt zu haben, die nach deutschem Recht volksverhetzend gewesen seien oder den Holocaust geleugnet hätten. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres lag diese Zahl nur bei 34 Beiträgen.
Deutschlandweit nutzen laut Facebook 21 Millionen Menschen das Soziale Netzwerk. Weltweit sind es mehr als eine Milliarde. (pro)
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