Die Zeitschrift Egzorcysta ist ein polnisches Monatsmagazin, das sich mit Exorzsimus beschäftigt. Gestartet ist es vor drei Jahren mit einer Auflage von 15.000 Heften. Mittlerweile werden jeden Monat 40.000 gedruckt. „Natürlich kann ein solches Magazin nur existieren, wenn eine Nachfrage besteht“, bilanziert die Tageszeitung Die Welt. Und dieses Interesse ist offenbar vorhanden. Die Zeitung führt das auf einen „seit einigen Jahren anhaltenden Exorzsimusboom“ im Nachbarland zurück. In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Zahl der von der Kirche eingesetzten Exorzisten auf 130 mehr als verdoppelt.
Der Philosoph, Theologe und führende Exorzist Aleksander Posacki machte 2012, als das Magazin erstmals erschien, den politischen Systemwechsel nach dem Zusammenbruch des Sozialismus für den wachsenden Bedarf an Teufelsaustreibungen verantwortlich. „Kapitalismus schafft mehr Möglichkeiten, um Geschäfte auf dem Feld des Okkultismus zu machen. Wahrsagerei ist sogar als steuerpflichtige Beschäftigung eingestuft worden“, sagte er laut der Presseagentur Agence France-Press. Die Tageszeitung die Welt zitiert einen Geistlichen, der die Entwicklung damit erklärt, dass sich Menschen weiterentwickeln wollten und sich dabei unter Umständen auch dem Bösen öffneten.