Evangelischer Christ Hermann Gröhe nicht im neuen Kabinett

Noch ist nicht klar, ob eine neue GroKo überhaupt zustande kommt. Eines aber steht fest: Gesundheitsminister Hermann Gröhe muss sein Amt abgeben. Er ist ein Gegner der aktiven Sterbehilfe.
Von PRO
Hermann Gröhe war für rund vier Jahre CDU-Generalsekretär, bevor er Gesundheitsminister wurde (Archivbild)

Der CDU-Politiker Hermann Gröhe wird in einem neuen GroKo-Kabinett nicht mehr als Gesundheitsminister dienen. Bundeskanzlerin Angela Merkel dankte Gröhe am Sonntag in einer Pressekonferenz und erklärte, Jens Spahn solle im Kabinett einer neuen Großen Koalition das Amt des Gesundheitsministers übernehmen. Der 56-jährige Gröhe sagte dazu am Montag auf dem CDU-Parteitag in Berlin: „Ich habe gerne Verantwortung für die Gesundheitspolitik in unserem Land getragen.“

Gröhe ist seit 1997 Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und gehörte von 1997 bis 2009 auch dem Rat der EKD an. Zu seinem Glauben sagte er 2009 laut der Tageszeitung Die Welt: „Der Glaube an Jesus Christus gibt mir Halt im Leben und – wie ich hoffe – auch im Sterben. Das würde ich von einem Parteiprogramm nie sagen.“ Von 2000 bis 2009 war er Mitherausgeber des evangelischen Magazins Chrismon.

Bei politischen Gewissensfragen wie der nach der aktiven Sterbehilfe positionierte sich Gröhe deutlich. Schon zu Beginn seiner Amtszeit forderte er Anfang 2014 ein Verbot der Sterbehilfe. Ihm gehe es um „Hilfe im Sterben“ und nicht um „Hilfe zum Sterben“, formulierte er 2015 in einem gemeinsamen Buch mit dem ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider. Das Ende eines Lebens aktiv zu ermöglichen, „selbst wenn man überzeugt wäre, damit einem Menschen zu helfen“, lehnt er ab. Ebenso ist er gegen die rezeptfreie Abgabe der „Pille danach“.

Der Rechtsanwalt Gröhe ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Seit Dezember 2013 ist er Bundesgesundheitsminister, davor war er für rund vier Jahre CDU-Generalsekretär. Künftig wird Gröhe einfacher Abgeordneter im Deutschen Bundestag sein: 2017 wurde er mit 44 Prozent der Erststimmen erneut direkt als Bundestagsabgeordneter für Neuss, Dormagen, Grevenbroich und Rommerskirchen gewählt.

Von: Moritz Breckner

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