In „Tomaten mögen keinen Regen“ beschreibt Orlovský die Erfahrungen und Perspektiven von Kindern und Jugendlichen, die in einem Waisenhaus aufwachsen. Die Jury bezeichnete „Tomaten mögen keinen Regen“ als „berührendes Buch, das zum Nachdenken über unser Verständnis von Normalität und Besonderheit anregt und eine leise Hoffnung macht.“
Die Gewinnerin des Evangelischen Buchpreis erhält 5.000 Euro und wird am 4. Juni im Haus der Kirche in Kassel ausgezeichnet. Sie erzähle mutig in den Worten und Gedanken des gut 13-jährigen, stummen und gehbehinderten Hovanes vom Leben im Waisenhaus, teilte die Jury mit.
Besonders die klare und einfühlsame Sprache Orlovskýs in ihrem Buch loben die Jurymitglieder: „Nüchtern, humorvoll, zugleich eigensinnig und doch mit Ironie und Distanz durchdenkt Hovanes einen Sommer lang, was er gemeinsam mit Sirup, Gaya, Eilis und Tiko und zwei Ordensschwestern erlebt.“
Eine junge Journalistin, Ana, vermittelt, neben der Erzählung des Jungen, einen Eindruck von außen. Sie möchte eine Reportage über das Waisenhaus schreiben und erlebt die eingespielte Gemeinschaft der Heimbewohner.
Sarah Michaela Orlovský ist 1984 in Oberösterreich geboren und lebt in Vöcklabruck. Für ihr Buch „Tomaten mögen keinen Regen“ erhielt sie das Kranichsteiner Jugendliteraturstipendium 2014 und den Kinder und Jugendbuchpreis der Stadt Wien.
Der Evangelische Buchpreis wird seit 1979 vom Dachverband evangelischer öffentlicher Büchereien, dem Evangelischen Literaturportal, verliehen. Der Leserpreis beruht ausschließlich auf Vorschlägen von Leserinnen und Lesern. Für den diesjährigen Preis wurden 115 Titel vorgeschlagen. Eine Jury, besteht aus vier ehrenamtlichen Mitarbeitern evangelischer öffentlicher Büchereien, zwei Jugendlichen, einer Diplombibliothekarin, einem Theologen und der Geschäftsführung des Evangelischen Literaturportals. Diese wählte, neben der Preisträgerin, 13 weitere Titel für eine Empfehlungsliste aus. (pro)
„Tomaten mögen keinen Regen“, Wiener Dom Verlag 2013, 17,90 Euro, ISBN 978-3-85351-248-7
