„Seit mehr als zwei Wochen wird mir öffentlich vorgeworfen, ich hätte mich über die Familienpolitik im Dritten Reich lobend geäußert. Dies ist erweislich falsch. Vielmehr habe ich gesagt, dass wir das Bild der Mutter wieder wertschätzen lernen müssen, das ja leider mit dem Nationalsozialismus und der 68er Bewegung abgeschafft wurde“, so Eva Herman in einer Stellungnahme. Sie habe sich nie „lobend“ über die Familienpolitik des Dritten Reiches geäußert, sondern verabscheue rechtsradikales Gedankengut und habe das auch bei jeder Gelegenheit deutlich gemacht.
Eva Hermans Aussagen
Auf www.eva-herman.de veröffentlichte die Buchautorin das Originalzitat und einen Mitschnitt ihrer Äußerungen auf der Pressekonferenz. Wörtlich hatte Herman gesagt:
„Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch ‘ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war ‘ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehen bleiben….“
Bezugnehmend auf diese Aussage habe eine Redakteurin des „Hamburger Abendblatt“ in ihrem Artikel über Herman geschrieben: „In diesem Zusammenhang machte die Autorin einen Schlenker zum Dritten Reich. Da sei vieles sehr schlecht gewesen, zum Beispiel Adolf Hitler, aber einiges eben auch sehr gut. Zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter. Die hätten die 68er abgeschafft und deshalb habe man nun den gesellschaftlichen Salat!“
„Strikte Ablehnung rechtsradikaler Gruppen“
Dies sei eine „verfälschte Behauptung, die weder dem Sinngehalt, noch der Intention meiner Erklärungen entspricht“, so Eva Herman. Zudem habe sie im Verlauf der Pressekonferenz ausdrücklich auf ihre „strikte Ablehnung gegenüber rechtsradikalen Parteien, Gruppen und Gedanken hingewiesen“.
Bereits im letzten Jahr, als sie ihr Buch „Das Eva- Prinzip“ veröffentlichte, in dem sie ebenfalls „die Bedeutung der Werte, der Familien, der Liebe zu Kindern und den Verlust der Wertschätzung der Mütter“ thematisiere, seien viele Rezensionen oder Berichte durch den Versuch gekennzeichnet gewesen, sie öffentlich als „in der Gesinnung rechts gerichtet“ zu brandmarken, so Herman.
Die Autorin weiter: „Anscheinend wird mein beharrliches Eintreten für menschliche Grundwerte, die unsere Gesellschaft von Beginn an zusammengehalten haben auch von vielen als Provokation empfunden und in einigen Medien gezielt als politisch rechts gerichtete Stellungnahme dargestellt. In der Tat scheint mein wirkliches Anliegen weniger für reißerische Schlagzeilen geeignet zu sein, als die Unterstellung rechtspopulistischer Ideologien. Trotzdem bleibe ich dabei: Tugenden wie Rücksichtnahme, Achtsamkeit und Nächstenliebe, für die uns heute kaum noch Atem bleibt, bedürfen mehr denn je der öffentlichen Fürsprache. Wenn wir der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung nicht im eigenen Interesse entgegentreten wollen oder können, sollten wir sie zumindest sorgfältig prüfen und hinterfragen, das schulden wir unseren Kindern allemal.“