Erzbistümer offen und selbstkritisch

Viel Lob hat die Katholische Kirche in den vergangenen Jahren nicht bekommen. Die Pressearbeit sei jedoch vorbildlich, bilanziert die PR-Fachzeitschrift prmagazin nach einem Test.
Von Valerie Wolf
Kölner Dom

Die Katholische Kirche ist krisengebeutelt. Gerade der Missbrauchsskandal und dessen schleppende Aufklärung machen der Glaubensgemeinschaft zu schaffen. Seit Jahren kämpft die Institution für den Erhalt ihrer gesellschaftlichen Stellung und gegen den Mitgliederschwund. Neben aller Kritik gibt es jetzt ein Lob. Die PR-Fachzeitschrift „prmagazin“ hat die Pressestellen mehrerer deutscher Erzbistümer einem Test unterzogen und ist positiv überrascht: Die Arbeit der katholischen Pressestellen ist ausgezeichnet. 

Mit Hilfe von vier Kategorien, darunter Erreichbarkeit und Reaktionstempo, prüfte das Magazin die sieben größten Erzbistümer und die Deutsche Bischofskonferenz. Eine Pressestelle schnitt dann besonders gut ab, wenn sowohl eine zügige Bearbeitungszeit als auch qualitative hochwertige Antworten gegeben waren. Geprüft wurde mit vier Fragen zum Missbrauchsskandal. Eine der Fragen zielte beispielsweise auf die schleppende Aufklärung. Eine andere fragte nach der aktuellen Zahl der Kirchenaustritte. Bei der Beantwortung der Fragen seien die Erzbistümer sehr offen und zugleich selbstkritisch gewesen, lobte prmagazin.

Vier von sieben Erzdiözesen „Erstklassig“ 

Vier der sieben geprüften Erzdiözesen erreichten in der Notenskala die Bewertung „Erstklassig“, darunter die Erzbistümer in München/Freising, Berlin und Paderborn. Besonders gut schnitt die Pressestelle des Erzbistums Köln ab. Neben der ausführlichen Beantwortung aller Fragen hätten die Mitarbeiter unaufgefordert außerdem noch weiterführende Berichte und Statistiken für die Journalisten hinzugefügt, hieß er in der Erklärung. 

Das Pressebüro der Deutschen Bischofskonferenz erzielte 177 von insgesamt 200 möglichen Punkten und landete damit bei „Sehr gut“. Sowohl in Sachen Erreichbarkeit als auch beim Reaktionstempo war das Team um Pressesprecher Matthias Knopp punktemäßig weit vorne. Lediglich die Ausführlichkeit der Antworten lasse etwas zu wünschen übrig, kritisierte das Magazin.  

Am schlechtesten schnitt das Erzbistum Hamburg ab. Neben anfänglichen Erreichbarkeitsproblemen gab es auch bei der Beantwortung der Fragen kleinere Mängel. Insgesamt bilanziert das Magazin den Erzbistümern jedoch eine vorbildliche Pressearbeit. 

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