Erste Frau in der syrischen Regierung

Hind Kabawat übernimmt als erste Christin und Frau das Ministerium für Soziales und Arbeit in Syrien. Westliche Beobachter sehen darin ein Zeichen für mehr Inklusion von Frauen und Minderheiten.
Von Petra Kakyire
Die Flagge der Regime-Gegner, die in Syrien die Macht übernommen haben

Hind Kabawat ist die erste Frau, die ein Ministeramt in der syrischen Regierung übernimmt und gehört der christlichen Minderheit Syriens an. Der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa ernannte die 51-jährige Kabawat am Samstag zur Ministerin für Soziales und Arbeit.

Kabawat ist Medienberichten zufolge seit Jahren als Gegnerin des ehemaligen Präsidenten Baschar al-Assad bekannt. Sie war unter anderem Direktorin für interreligiöse Friedensbildung an der George-Mason-University. Kabawat habe auch eine aktive Rolle im Vorbereitungskomitee für die Nationale Dialogkonferenz im Februar 2025 gespielt, berichtet der arabische Nachrichtendienst „albawaba“.

Möglicher Wendepunkt für die politische Inklusion in Syiren

Ihre Ernennung könnte als Signal an die internationale Gemeinschaft verstanden werden, dass Frauen und Minderheiten stärker in den politischen Prozess des Landes eingebunden werden sollen. Dies könnte insbesondere bei westlichen Staaten, die politische Reformen und die Förderung von Menschenrechten fordern, auf Unterstützung stoßen, berichtet der Tagesspiegel.

Der Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa stellte am Samstag ein neues Kabinett vor, das nach dem Sturz von Baschar al-Assad und der Bildung einer Übergangsregierung nun die Führung des Landes übernehmen soll. Die neue Regierung setze auf den Wiederaufbau und die Neustrukturierung des Landes, das nach mehr als einem Jahrzehnt Bürgerkrieg dringend Stabilität brauche, berichtet „albawaba“. Die Bildung der syrischen Regierung sei „eine Erklärung unseres gemeinsamen Willens, einen neuen Staat aufzubauen“, sagte Schaara.

Das Kabinett umfasst 22 Minister, darunter auch Raed al-Saleh, Chef der Rettungsorganisation „Weißhelme“, der Minister für Notfall- und Katastrophenmanagement wurde. Die Posten des Außen- und des Verteidigungsministers wurden dagegen mit ehemaligen Rebellenführern besetzt, heißt es.

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