Unter der Schlagzeile "Wenn der Lehrer mit dem Teufel droht" hatte die "Süddeutsche Zeitung" im Herbst über die christliche Privatschule berichtet. Dort würden Lehrer die Evolutionstheorie leugnen und die Bibel wörtlich nehmen. Die drei unter dem Dach der Lukas-Schule untergebrachten staatlich anerkannten Schulen würden besser in einen amerikanischen Bundesstaat wie Texas passen, "wo wortgläubige Bibelfanatiker versuchen, Einfluss auf das Bildungssystem zu nehmen", heißt es in dem Beitrag, der auch online erschienen ist.
Dem Schulleiter des Gymnasiums, Jörg Birnbacher, hatten die Journalisten vorgeworfen, auf der Internetplattform "kreuz.net" homosexuellenfeindliche Artikel veröffentlicht zu haben. Die Schule teilte mit, es sei "nachgewiesen, dass Birnbacher zu keinem Zeitpunkt Autor des radikalen Internetportals ‚kreuz.net‘ gewesen war". Gestützt waren diese Aussagen auf anonyme Aussagen von Eltern.
Unterlassungsansprüche ausnahmslos durchgesetzt
Wie es im aktuellen Schreiben der Schulleitung heißt, sei man gegen die "offensichtlich falschen Vorwürfe" juristisch vorgegangen und habe die "geltend gemachten Unterlassungsansprüche ausnahmslos durchsetzen" können. Die Kernaussagen das Ausgangsartikels habe das Oberlandesgericht München verboten. Auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und die staatliche Schulaufsicht hätten festgestellt, dass es keine Anhaltspunkte für die Vorwürfe gebe, meldet idea.
Im Visier der Schule waren nicht nur die "Süddeutsche Zeitung", sondern auch andere Medien, die Schule und Lehrer persönlich in ehrverletzender Weise diffamiert hätten. An der Lukas-Schule, zu der auch eine Grund-, Haupt- und Realschule gehören, werden rund 900 Kinder und Jugendliche unterrichtet.
Von der Landeskirche aufgearbeitet
Die bayerische Landeskirche hatte sich nach Bekanntwerden der Vorfälle mit der Situation an der Schule beschäftigt. Dabei hätten drei Rückmeldungen die bekannten Vorwürfe angesprochen und weitere Fragen aufgeworfen. Alle anderen seien mit der pädagogischen und didaktischen Arbeit der Schule sehr zufrieden. In zwei namentlich festzumachenden Einzelfällen sei es zu pädagogisch-didaktisch beziehungsweise theologisch missverständlichen Äußerungen von Lehrkräften gekommen, erklärte die Landeskirche in Bezug auf Aussagen zu Kreationismus und Homosexualität. (pro)