Die türkische Regierung begründete die Sperrung damit, dass Verantwortliche bei Twitter Gerichtsentscheidungne nicht eingehalten hätten. Angeblich sei der Dienst verpflichtet gewesen, bestimmte Links von der Plattform zu entfernen, über die sich türkische Nutzer beschwert hatten, meldet das ZDF-Nachrichtenportal heute.de. Twitter selbst hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert.
Auf einer Wahlkampfveranstaltung am Donnerstagabend hatte Erdogan erklärt, er wolle „Twitter und solche Sachen mit der Wurzel ausreißen“. Was die internationale Gemeinschaft davon halte, „interessiert mich überhaupt nicht“, zitierte ihn die türkische Nachrichtenagentur Anadolu.
Erdogan steht wegen einer Korruptionsaffäre unter Druck. In den vergangenen Wochen waren mehrere Telefonmitschnitte im Internet aufgetaucht, die auch über Twitter verlinkt worden waren. In einem der Telefonate fordert der Ministerpräsident seinen Sohn angeblich auf, große Geldsummen zu verstecken, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Erdogan bestätigte die Echtheit dieses Telefonats nicht, dafür aber die eines anderen, in dem er Einfluss in die Auftragsvergabe für ein Kriegsschiff nimmt.