Schon Anfang des Jahres wurde bekannt, dass der emeritierte Papst Benedikt XVI. an einer Enzyklika über den Glauben arbeite. Enzykliken sind Lehrschriften, in denen Päpste zu theologischen und gesellschaftlichen Fragen Stellung beziehen. Franziskus übernahm große Teile der Enzyklika, die sein Vorgänger geschrieben hatte: „Diese Gedanken über den Glauben möchten – in Kontinuität mit all dem, was das Lehramt der Kirche über diese theologale Tugend ausgesagt hat – eine Ergänzung zu dem sein, was Benedikt XVI. in den Enzykliken über die Liebe und die Hoffnung geschrieben hat (…) Dafür bin ich ihm zutiefst dankbar. In der Brüderlichkeit in Christus übernehme ich seine wertvolle Arbeit und ergänze den Text durch einige weitere Beiträge.“
Deutlicher Einfluss des Vorgängers
Erzbischof Robert Zollitsch würdigte in einer ersten Reaktion die Enzyklika, die auf Latein „lumen fidei“ heißt. Sie sei unzertrennbar verbunden mit dem „Jahr des Glaubens“, das Benedikt XVI. ausgerufen habe. Der Text habe „ein gutes biblisches Fundament und ist darum auch ökumenisch offen“. „Unverkennbar“ sei vor allem im deutschen Text der Ton von Papst Benedikt XVI., erklärte Zollitsch, der Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist. „Dass Franziskus in hohem Maß sich den Entwurf seines Vorgängers zu Eigen machte, bedeutet ein schönes Zeugnis für die Einheit und Kontinuität der Kirche und ihrer Verantwortlichen.“ (pro)