Engel- und Marienbilder: 500. Todestag des Malers Raffael

Der Maler Raffael galt lange Zeit als der größte Künstler aller Zeiten. Seine Gemälde zeigen vor allem religiöse Motive. Fast jeder kennt die zwei kleinen Engelchen, die zur „Sixtinischen Madonna“ gehören. Am Montag jährt sich der Todestag des „Göttlichen“ zum 500. Mal.
Von Jörn Schumacher
Das vielleicht bekannteste Motiv Raffaels sind die zwei Engel der „Sixtinischen Madonna“, millionenmal gedruckt auf Poster und Postkarten

Fast jeder wird schon einmal die beiden Putten gesehen haben, die verträumt in den Himmel blicken. Sie prangen auf unzähligen Postern und Postkarten. Dabei sind die Engel nur ein kleiner Teil des wohl bekanntesten Gemäldes der italienischen Renaissance. Die „Sixtinische Madonna“ wurde 1513 von Raffael für den Hochaltar einer Klosterkirche in Norditalien gemalt. Mit vollem Namen hieß der Künstler eigentlich Raffaello Sanzio da Urbino, bekannt ist er aber nur unter seinem Vornamen, und er ist der bedeutendste Künstler der italienischen Hochrenaissance. Heute hängt die „Madonna“ übrigens in der Gemäldegalerie in Dresden, nachdem das Bild 1754 von König August III. angekauft worden war.

Über den Glauben dieses für den Katholizismus so bedeutenden Malers ist wenig bekannt. Er wurde 1483 in Urbino geboren, das genaue Datum ist nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass es der 6. April 1483 war. Er starb an Karfreitag, dem 6. April 1520, in Rom, also bereits mit 37 Jahren.

Über die Todesursache kann nur spekuliert werden. Manche behaupten, Raffael starb an einer Geschlechtskrankheit, die er sich bei seinen zahlreichen Affären mit Frauen zugezogen haben soll. Anderen Quellen zufolge starb er nach einem archäologischen Aufenthalt in Sumpfgebieten um Rom an Malaria. Auch die Pest kann eine mögliche Todesursache sein. Raffael blieb unverheiratet, jedoch war er lange Zeit verlobt mit Maria da Bibbiena, einer Nichte des Kardinals Bernardo Dovizi da Bibbiena.

„Der Göttliche“

Berühmt wurde Raffael vor allem für seine Madonnenbilder. Bis in das 19. Jahrhundert hinein galt er als der größte Maler aller Zeiten, die Encyclopedia Britannica von 1796 preist ihn als „den grossartigsten, genialsten und besten Maler, der seit der Wiedergeburt der Schönen Künste erschienen ist“. Von seinen Bewunderern wurde er sogar als „Il divino“ (der Göttliche) bezeichnet.

Bereits im Alter von 17 Jahren wurde er für ein Altarwerk in Città di Castello vertraglich verpflichtet. Raffael wirkte erst in Florenz und später am päpstlichen Hof in Rom. Um 1502/03 malte Raffael sein erstes großes eigenständiges Gemälde: die Londoner Kreuzigung, auf dem Maria, der heilige Hieronymus, Johannes und Maria Magdalena den gekreuzigten Jesus betrauern, flankiert von zwei Engeln. Etwa zur gleichen Zeit malte der Künstler für eine Kirche in Perugia „Die Krönung Mariä“. 1504 vollendete Raffael für eine Kirche in Città di Castello sein frühes Meisterwerk „Die Vermählung der Maria“.

Von 1508 an wirkte Raffael in Rom, wo er den Maler und Bildhauer Michelangelo traf. Raffael porträtierte etliche berühmte Persönlichkeiten, darunter die Päpste Julius und Leo. Raffael erhielt zudem in Rom den Auftrag, im Apostolischen Palast die päpstlichen Gemächer mit monumentalen Wandgemälden auszuschmücken. Im Jahr 1514 wurde Raffael zum Architekten und Bauleiter des Petersdoms ernannt. Sein letztes Meisterwerk, das er weitgehend eigenhändig malte, war die Verklärung Christi.

Von: Jörn Schumacher

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