Kommentar

EM-Finale: Die Pokal-Gravur und der Bibelvers

Die Fußball-Welt hat gestern gebannt nach Berlin geschaut. Dort wurde der Fußball-Europameister gekürt. Kurz nach dem Schlusspfiff kommt die große Stunde des Graveurs. Und dabei bekam ein Bibelvers Bildschirmzeit in der ARD.
Von Johannes Blöcher-Weil
Der EM-Pokal wird graviert. Im Hintergrund ist der Bibelvers zu sehen

Spanien ist zum vierten Mal Fußball-Europameister. Nach einem 2:1 im Finale durfte sich die Elf von Trainer Luis de la Fuente die europäische Krone aufsetzen. Während die Spieler im Stadion mit den Fans feierten, wurde im Hintergrund schnell der Pokal graviert, den Kapitän Álvaro Morata kurze Zeit später in den Berliner Nachthimmel recken durfte.

Und beim Gravieren bewiesen die Organisatoren – unbewusst – Humor. Als Ort für dieses Ereignis hatten sie sich die Stadionkapelle im altehrwürdigen Berlin Olympiastadion ausgesucht. Während also der Graveur mit Fingerspitzengefühl seine Aufgabe versah und zum vierten Mal „Spanien“ in den Pokal gravierte, sah das Fernseh-Publikum im Hintergrund einen Bibelvers.

An der Wand der Kapelle, in der auch vor einem DFB-Pokalfinale regelmäßig eine Andacht stattfindet, steht nämlich der Spruch aus Matthäus 16, 26. Dort heißt es „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ So ein Spruch in der Stunde des vielleicht größten Triumphs eines Sportlers ist bemerkenswert.

Kurze Sendezeit zur Prime-Time

Den Spaniern wird es im Moment des Sieges egal gewesen sein. Sie wollten ihren Erfolg genießen. Die tief deprimierten Engländer hatten sicher andere Sorgen, auch wenn es in beiden Mannschaften gläubige Spieler gibt. Wer gestern nicht hätte gewinnen wollen, wäre fehl am Platz gewesen. Wofür sonst hatten sich die Mannschaften vier Wochen lang sportlich gemessen.

Aber bei den größten Erfolgen, ob sportlich oder persönlich, gibt es immer noch eine andere Perspektive auf das Leben. Jesus lenkt mit seinen Worten den Blick auf Gott. Der möchte sich um uns kümmern in Erfolgen und Misserfolgen und will, dass es unserer Seele gut geht. Während des größten Erfolgs kann auch so ein Text zur Prime-Time Menschen ins Nachdenken bringen.

In Deutschland haben übrigens mehr als 21,64 Millionen Zuschauer das Finale im Fernsehen verfolgt. Laut Daten der AGF Videoforschung entspricht das einem Marktanteil von 67,4 Prozent. In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen waren es sogar 77,3 Prozent. Der Bibeltext gilt allen, egal ob sie gestern eingeschaltet hatten oder nicht.

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