Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will eine zentrale Anlaufstelle für Opfer von sexuellem Missbrauch innerhalb der Landeskirchen einrichten. Nach Angaben der Zeitung Die Welt hat das die Kirchenkonferenz der EKD in Hannover beschlossen. Demnach soll die Anlaufstelle dem Wunsch von Opfervertretern gemäß unabhängig von kirchlichen Strukturen sein. Einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Freitag zufolge plant die EKD derzeit keine Studie über sexuellen Missbrauch, wie dies die Deutsche Bischofskonferenz getan hat.
Nach Einschätzung des Ratsvorsitzenden der EKD, des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm, müsse „jede Institution, auch Sportvereine und andere nicht-religiöse Vereinigungen, in ihrer eigenen Organisation die größtmöglichen Anstrengungen unternehmen, um Kinder, Jugendliche und andere Schutzbedürftige vor sexueller Gewalt zu schützen“. Das berichtet Domradio am Donnerstag unter Berufung auf die Katholische Nachrichten-Agentur. Dem zufolge nimmt Bedford-Strohm derzeit keine schädlichen Auswirkungen des Missbrauchsskandals in der Katholischen auf die Evangelische Kirche wahr. „Das Entsetzen darüber, dass in einer Institution, die sich auf Jesus Christus beruft, der die personifizierte Liebe Gottes ist“, derlei Dinge geschehen konnten, teile man mit der Katholischen Kirche.
Von: Norbert Schäfer