Menschen aus den Reihen der Kirche könnten jedoch beispielsweise im Basislager von Klimaaktivisten für Gespräche und gutes Essen sorgen oder erschöpften Menschen einen Raum geben, um wieder Halt zu finden. Dazu hat Anna-Nicole Heinrich im Gespräch mit dem epd animiert.
„Wir brauchen für das Anliegen der Bewahrung der Schöpfung viel mehr Kooperationspartner“, betonte Heinrich. „Das bedeutet allerdings nicht, einfach mitzumachen, sondern das zu tun, was wir gut können: für Menschen da sein, sie unterstützen, Brücken bauen und ihre Anliegen auch weiter in die politische Debatte und demokratische Prozesse eintragen.“
Die Kirche könne mit ihren Angeboten Hoffnung stiften und Kraft geben für die nächste große Demo, denn Aktivismus sei „hart anstrengend“, sagte die 26-Jährige. „Du musst immer nur vorn stehen und sagen, ‚Wir verändern die Welt‘, obwohl du vielleicht gar nicht mehr daran glaubst.“
Unterschiedliche Menschen müssen sich willkommen fühlen
In Berlin habe es etwa während der Pandemie digitale Andachten für bis zu 2.000 Klimaaktivisten gegeben, um auch mal über den Frust zu reden. Viele der Teilnehmer seien sonst mit Kirche eher nicht in Berührung gekommen. „Solche physischen und digitalen Orte brauchen wir viel mehr.“
Ein Beispiel für die gute Netzwerkarbeit der Kirchen sei das Bündnis „United4Rescue“, das sich für eine Pflicht zur Seenotrettung von Flüchtlingen einsetzt, gegen eine Kriminalisierung der Retter kämpft und faire Asylverfahren und „Sichere Häfen“ fordert, sagte Heinrich. Mit ihren Angeboten müsse die Kirche dafür sorgen, dass sich unterschiedlichste Menschen willkommen fühlten, forderte Heinrich.
Dabei sei es wichtig, dass Einrichtungen Schwerpunkte setzten und nicht untereinander konkurrierten. In Städten könnte eine Gemeinde beispielsweise eher die Seniorenarbeit übernehmen, während eine andere auf Angebote für junge Familien setze. Auch müssten die Gemeinden eine „multilokale Zugehörigkeit“ ermöglichen, damit Menschen je nach Lebensmittelpunkt und Interesse in mehreren Gemeinden beheimatet werden könnte. „Die größte Aufgabe der Kirche und ihren Einrichtungen der Zukunft ist ihre Vernetzung im Hintergrund.“
4 Antworten
„EKD-Präses Anna-Nicole Heinrich hat sich für eine Vernetzung der Kirche auch mit radikalen Klimabewegungen ausgesprochen.“
Klar, Linksradikalität ist ja kein Problem in diesem Land. Warum also nicht mit Extremisten, äh.. ich meinte natürlich Aktivisten, zusammenarbeiten?
„Dabei müsse man sich ja nicht an Sabotage-Touren beteiligen, sagte Heinrich in einem Interview. “
Warum denn nicht? Man könnte doch z.B. auch Kirchanaltäre mit Farbe beschmieren und sich daran festkleben. In der Qualitätspresse bekommt man dafür Applaus und vielleicht gibt es ja sogar eine staatliche Förderung.
Sehr geehrte Frau Anna-Nicole Heinrich,
Sie haben sich für die Vernetzung mit der radikalen Klimabewegung ausgesprochen. Von Herzen wünsche ich Ihnen Zugang für einen radikalen Lebensstil mit Jesus, dem der „Sturm“ gehorcht und die Naturgewalten untertan sind. Jeremia schreibt: „Siehe, es wird ein Wetter des Herrn kommen voll Grimm und ein schreckliches Ungewitter auf den Kopf der Gottlosen niedergehen. Und des Herrn Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen.“ (Jer. 23, 19+20). Liebe Frau Heirich, wenn wir Gottes Wort predigen ohne Kraft, können wir es auch sein lassen. Ich bin der festen Überzeugung, dass nur ein apostolischer Lebensstil, den Herausforderungen unserer Zeit, angemessen ist. Sehr gerne würde ich mit Ihnen persönlich über diese Herausforderung sprechen.
Viele Grüße, Martin Dobat
Kümmere Dich um Deine Kern-Aufgabe, rate ich der EKD. Verkündige das Wort Gottes, das Evangelium, und zwar bibeltreu. Alles Andere überlass denen, die mehr davon verstehen.
Hallo Frau Heinrich, es gehört nicht in die Aufgabe der Kirche Straftaten zu unterstützen