EKD plant eigenes Raumfahrtprogramm

Die Evangelische Kirche will hoch hinaus. Als Reaktion auf die Umtriebe des umstrittenen Unternehmers Elon Musk wollen die Protestanten nun eigene Internetsatelliten ins All schießen. Doch dabei soll es nicht bleiben.
Von Nicolai Franz

Elon Musk ist einer der mächtigsten Unternehmer der Welt: Er baut Elektroautos (Tesla), plant einen „Hyperloop“-Tunnel („The Boring Company“) – und er schießt mit „SpaceX“ seit Jahren Raketen ins All. Mit seinen Satelliten von „Starlink“ sorgt er dafür, dass so gut wie überall auf der Welt schnelles Internet verfügbar ist.

Doch spätestens seit seinem Engagement für die MAGA-Bewegung um US-Präsident Donald Trump mehrt sich die Kritik am Gebaren des gebürtigen Südafrikaners. Ohne Rücksicht auf Verluste setzt er mit seiner Behörde „DOGE“ Regierungsmitarbeiter vor die Tür, zahlt Menschen Geld für Unterschriften unter seinen Petitionen, und er hadert zunehmend mit der Demokratie.

Auch Musks Stellungnahmen zur Außenpolitik führen regelmäßig zu Verstimmungen. Insbesondere mit Blick auf die Ukraine scheinen seine Äußerungen willkürlich. Zwar dementierte er neulich die Meldung, er würde zur Not das Starlink-Internet in der Ukraine abschalten, sollte diese sich nicht seinem Willen fügen. Doch längst sind westliche Staaten dabei, Alternativen zum Musk-Internet zu entwickeln, darunter der französische Satellitenbetreiber Eutelsat.

Auch die Kirche wittert nun Morgenluft. Wie aus Kreisen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verlautete, planen die Protestanten ein eigenes Raumfahrtprogramm. Größenwahn stecke nicht dahinter, heißt es. „Kirche ist überall da, wo Christenmenschen sind. Jahrhunderte lang waren sie im Raum der Welt unterwegs – warum dann nicht auch im Welt-Raum?“

Segen für Millionen Menschen gleichzeitig

Die Idee für die kirchlichen Weltraumpläne steht bereits. Zunächst soll ein Weltraumbischof gewählt werden, der die Arbeitsgruppe „All-Gegenwart“ leiten soll. Bevor es an die praktische Arbeit geht, soll eine paritätisch besetzte theologische Kommission eine Denkschrift mit dem Arbeitstitel „Sternenstaub und ewiger Raum: Gemeinsam unterwegs im Weltall“ erarbeiten. Sie soll im Mai 2027 erscheinen.

Kirchensteuern sollen nicht verwendet werden, um das 16,7 Milliarden Euro teure Großprojekt zu finanzieren. „Es wird alles über freiwillige Spenden laufen“, so eine mit dem Projekt vertraute Person. Spenden von Techgiganten nehme man aber nicht an.

Neben einer stabilen Satelliten-Internetverbindung, insbesondere für Kirchen-Hotspots, soll es in einem zweiten Schritt auch eine ökumenische Raumstation geben. Mit den katholischen Geschwistern will die EKD nicht nur regelmäßige Weltraum-Gottesdienste feiern, es gebe auch ganz praktische Nutzen. So könnten ordinierte Astronauten von der Erdumlaufbahn aus künftig ganze Kontinente segnen.

Viele Leser halten diesen Text für einen Aprilscherz. Sie haben recht.

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