EKD-Fonds für innovative Medienprojekte startet

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will innovative evangelikale Medienprojekte mit einem eigenen Fonds fördern. Dafür stellt sie zunächst 42.000 Euro zur Verfügung.
Von PRO
EKD-Ratsmitglied Michael Diener (links) erkennt in dem EKD-Medienfonds eine „große Ermutigung für viele Medienverantwortliche". Christoph Irion, Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, begrüßt eine Förderung für „attraktive Medienprodukte" aus dem großen EKD-Topf.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will evangelikale Medienprojekte finanziell fördern. Dazu hat sie einen Innovationsfonds eingerichtet, der die Vielfalt der evangelischen Publizistik unterstützen soll. Das geht aus einer Pressemeldung des Gemeinschaftswerkes der Evangelischen Publizistik (GEP) vom Freitag hervor.

Demnach stellt die EKD noch in diesem Jahr 42.000 Euro zur Verfügung. Kirchliche Stellen, Verbände, Medieninitiativen und andere Einrichtungen evangelikaler Prägung mit entsprechenden Projekten können sich nun um eine Förderung bewerben. Für das Jahr 2019 will die EKD weitere 72.000 Euro zur Verfügung stellen. Ab 2020 soll es dann jährlich einen Betrag von insgesamt 132.000 Euro für neue, digitale Medienprojekte sowie zur Unterstützung bereits etablierter evangelisch-evangelikaler Medienprodukte geben. Mit der Verwaltung des Fonds wurde das GEP betraut. Über die Bewilligung der Projekte entscheidet ein Fachausschuss, der vom GEP-Aufsichtsrat eingesetzt wird. Dem Vergabeausschuss gehören unter anderem Michael Diener, Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Friedrich Schneider, Pastor im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, sowie Irmgard Schwaetzer, Präses der Synode der EKD, an.

Arbeit der KEP seit 40 Jahren durch Spenden finanziert

„Der evangelikale Medienfonds ist eine große Ermutigung für viele Medienverantwortliche evangelikaler Prägung, die mit ihren Produkten zwar Kirchenmitglieder in den evangelischen Landeskirchen erreichen, ihre Medienarbeit aber sehr häufig ohne kirchliche Unterstützung allein aus Spendenmitteln betreiben müssen“, erklärte Michael Diener, Mitglied im Rat der EKD. Der Fonds werde dazu beitragen, dass „auch in der eher evangelikalen Publizistik neue Wege“ gegangen werden könnten.

Christoph Irion, Geschäftsführer beim Christlichen Medienverbund KEP, begrüßte die Einrichtung des EKD-Innovationsfonds für Medienprojekte: „Ich freue mich, dass die EKD bei ihrer neuen Medienförderung für kleinere Anbieter den rasanten Wandel der digitalen Kommunikation, die Weiterbildung der Mitarbeitenden und die Kooperation der verschiedenen Kirchen und Medienwerke im Blick hat.“ Irion wies darauf hin, dass die Arbeit des Christlichen Medienverbundes, der das Christliche Medienmagazin pro und das Israelnetz Magazin herausgibt, fast ausschließlich aus Spenden finanziert werde: „Wir haben diese neue Förderung nie gefordert. Nach Prüfung der Vergaberichtlinien planen wir dennoch, einen Antrag zu stellen, ebenso wie dies andere freie Anbieter auf dem christlichen Medienmarkt tun können.“ Mehr als 50 Prozent der Nutzer der Angebote des Christlichen Medienverbundes seien Mitglieder der evangelischen Landeskirchen: „Da finde ich es angemessen, wenn künftig auch ein kleiner Teil der Finanzierung dieser attraktiven Medienprodukte aus dem sehr großen Topf der EKD kommt.“

Nach Irions Angaben hat es schon einmal einen vergleichbaren Medienfonds gegeben, der bis 2013 allerdings ein Volumen von zuletzt rund 200.000 Euro pro Jahr gehabt habe. Zudem flossen vier Jahrzehnte lang jährliche Zuschüsse an die Evangelische Nachrichtenagentur idea in Höhe von zuletzt 132.000 Euro, die die EKD-Synode 2017 gestrichen hat: „Insofern ist der neue Innovationsfonds der EKD mit einem Umfang von ebenfalls 132.000 Euro ab 2020 hinsichtlich seiner inhaltlichen Förderziele zwar eine sinnvolle Einrichtung, aber in der Summe bleibt er deutlich hinter den früheren Fördermitteln für alle zurück. Die bisherigen idea-Mittel werden quasi umgeschichtet für alle“, sagte Irion. Das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik in Frankfurt, unter dessen Dach vielfältige Medienaktivitäten der EKD gebündelt werden, wird aus dem Haushalt der EKD mit derzeit jährlich rund 12 Millionen Euro bezuschusst.

GEP-Direktor Jörg Bollmann zeigte sich erfreut darüber, „dass die EKD weiterhin die evangelische Publizistik in all ihren Ausprägungen unterstützt“.

Von: Norbert Schäfer

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen