Huckabee ist ehemaliger Pastor der Südlichen Baptisten und sammelte von 1996 bis 2007 politische Erfahrung als Gouverneur des Bundesstaates Arkansas. Dort erklärte er am Dienstag in seiner Heimatstadt Hope seine Bewerbung um die republikanische Kandidatur für die US-Präsidentschaft bei den Wahlen 2016.
Anders als etwa Mit-Kandidat Jeb Bush gilt Huckabee als besonders beliebt unter konservativen Christen, einer der wichtigsten Wählergruppen der Republikaner. Bei seiner Bewerbungsrede machte er darauf aufmerksam, dass sich die US-Staatsverschuldung während Obamas Amtszeit verdoppelt habe. „Uns wurde Hoffnung versprochen, aber wir haben nur Worte bekommen“, sagte er im Bezug auf Obama. Huckabee kritisierte die hohe Arbeitslosigkeit in den USA sowie stagnierende Löhne, die zu mehr Armut führten. Mit Blick auf die Zielgruppe fehlte auch nicht die Bekehrungsgeschichte des 59-Jährigen: Demnach ließ er sich im Alter von zehn Jahren taufen, nachdem er Jesus in einem Jugendcamp als Erlöser angenommen hatte. Für den Fall eines Wahlsiegs kündigte er auch andere Töne in der US-Außenpolitik an. An der Politik der derzeitigen Administration kritisierte er: „Wir üben mehr Druck auf Israel aus wegen des Baus von Wohnungen in Judäa und Samaria, als wir auf den Iran ausüben wegen des Baus an der Atombombe!“
Huckabee versuchte bereits 2008, Kandidat seiner Partei zu werden – damals unterlag er schließlich John McCain. Bei den im Januar beginnenden Vorwahlen bekommt der Baptist unter anderem Konkurrenz von dem bekannten christlichen Arzt Ben Carson, dem evangelikalen Senator Ted Cruz und dem Katholiken Marco Rubio. (pro)