Roberts‘ großes Thema ist die Liebe Gottes, erklärt er im Interview mit dem Nachrichtenportal "The Christian Post". Das Glaubensbekenntnis auf der Gemeinde-Homepage ist wesentlich kürzer gehalten, als es bei vielen anderen der Fall ist. "Unser Glaube ist, dass Gott Liebe ist und dass wahre Liebe von Gott kommt." Roberts könne verstehen, dass von christlicher Seite oft negativ über Hollywood gesprochen werde. Manchmal sei dies berechtigt, oft aber auch einfach selbstgerecht. Durch den Rückzug der Christen, die die kalifornische Filmbranche nur verdammten, "sind wir teilweise selbst schuld an dem Dreck, über den wir uns beschweren", gibt Roberts zu bedenken.
Vorurteile gegen die Unterhaltungsindustrie verletzten ihn auch persönlich: "Ich war Mentor für viele Leute in der Branche, darunter auch Prominente. Sie alle sind Teil meines persönlichen Umfelds, wenn also jemand schlecht über Hollywood spricht, dann spricht er schlecht über eine Szene, zu der auch ich gehöre."
Der 39-jährige Afroamerikaner gründete die Gemeinde vor acht Jahren im Norden Hollywoods. Zunächst bestand sie nur aus einem Grüppchen von 13 Leuten. Während der ersten Zeit habe er nicht viel Unterstützung aus der christlichen Welt erhalten. Das habe sich geändert, als sich mehr Leute von außerhalb die Gemeinde angeschaut hätten: Er habe das Gefühl gehabt, so Roberts, die Besucher hätten "wirklich das Herz Gottes gespürt und das ganze verurteilende Sprechen über Hollywood überdacht". Und weiter erklärt der Pastor: "Ich glaube, wir haben gemerkt, dass wir die ganze Zeit ein wichtiges, vitales Missionsfeld vergessen haben, das ganze Nationen beeinflusst."
Kirche soll Menschen nicht aus ihrer Kultur herausreißen
Roberts ist auch Gründer des "Artist Research Centers" (zu Deutsch etwa: Künstlerakademie), das Interessierten helfen soll, in der Unterhaltungsindustrie Fuß zu fassen. Roberts sieht auch dies als Möglichkeit, die Menschen mit Gottes Botschaft zu erreichen, obwohl es sich dabei nicht um einen explizit christlichen Dienst handelt.
Die Gemeinde bezeichnet sich selbst als "Emerging Church". Roberts erklärt: "Wir sagen der Welt nicht: ‚Leute, kommt aus eurer gewohnten Kultur in unsere Kirchenkultur.‘ Wir versuchen, für sie relevant zu werden. Nicht durch weltliche Anerkennung, sondern in gemeinsamen Interessen wie zum Beispiel der Kunst."
Seine Kirche habe in allem die Bibel zum Fundament und brauche sich dafür nicht zu entschuldigen, sagt er. Kommunizieren will er mit modernsten Mitteln: "Wir glauben einfach, dass Medien und Technologie der Weg sind, unseren großen Auftrag zu erfüllen", sagt Roberts, "ich glaube nicht, dass das Evangelium ohne sie hinaus in die Welt geht". (pro)