Die Christen in Syrien schauen angespannt in die Zukunft. Jetzt gibt es einen Hoffnungsschimmer. Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ beruft sich auf Quellen in Aleppo, denen zufolge die neuen Machthaber es den Christen erlauben, Weihnachten zu feiern. Die Gemeinden hätten sogar damit begonnen, Dekorationen an die Kirchen anzubringen.
Am Sonntag hätten auch Gottesdienste stattgefunden. Die christlichen Schulen in der Stadt seien seit Anfang der Woche wieder geöffnet. Insgesamt habe sich die Stimmung der Christen dadurch verbessert, teilt das Hilfswerk mit. Auch die örtlichen Krankenhäuser arbeiteten wieder in vollem Umfang.
Seit dem Machtwechsel in Syrien gebe es keine Anzeichen für eine systematische Verfolgung oder Diskriminierung christlicher Minderheiten, allerdings seien einzelne Zwischenfälle bekannt. Die neuen Machthaber hätten Kontakt zu Vertretern der christlichen Minderheit aufgenommen. In den Gesprächen sei es auch um die Rolle der Christen im neuen Machtgefüge gegangen.
Ziel einer zivilen Verfassung
Trotz der positiven Entwicklungen seien die Christen weiterhin skeptisch, wie vertrauenswürdig das alles ist. Viele fürchteten eine Verfassung, die auf der Scharia basiert. Deswegen hofften sie, dass es mit internationaler Hilfe gelingt, eine zivile Verfassung zu erlangen. Kurz nach dem Machtwechsel hätten sich Priester und Ordensleute getroffen, um für den Frieden zu beten.
„Kirche in Not“ setze sich weiterhin für die Christen in Syrien und die Religionsfreiheit ein. Es gehe darum, die Grundrechte aller Religionsgemeinschaften sicherzustellen. Dazu arbeite man auch mit zahlreichen Projektpartnern vor Ort zusammen.