Pater Ziad Hilal arbeitet dort, wo der innersyrische Konflikt bis heute mit am stärksten zu Tage tritt: In Homs. Dort koordiniert er laut einer Reportage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) die Aktivitäten des „Flüchtlingsdienstes der Jesuiten“. Er und seine Mitstreiter arbeiten ehrenamtlich oder für einen geringen Lohn. Sie verteilen Nahrungsmittel, Medikamente oder Kleidung an Bedürftige und geben noch mehr: Beschäftigung. Die Dienste, die es auch in Aleppo und Damaskus gibt, ermöglichen es Jugendlichen, einen Beruf zu erlernen. „Damit versuchen wir, ihnen einen Ausweg aus den Kriegsereignissen zu zeigen“, zitiert die FAZ Pater Ziad. Erwachsene, die ihre Arbeit verloren haben, setzt der Flüchtlingsdienst gegen eine geringe Bezahlung bei der Beschaffung und Verteilung von Lebensmitteln ein.
Dreitausend Kinder und Jugendliche aus allen Religionsgemeinschaften nehmen in Homs die Angebote der Jesuiten wahr, die auch Freizeitaktivitten umfassen. Sie spielen Theater, sie tanzen, sehen Kinofilme, machen Sport. Die Jesuiten organisieren auch Schulunterricht, solange sich die Lage in Homs nicht normalisiert – und bis dahin scheint es noch ein weiter Weg zu sein. Die Leute seien schon froh, wenn nur zweimal in der Woche in der Stadt eine Bombe detoniere und es nur zu gelegentlichen Schusswechseln komme, heißt es in dem Artikel. Von den einst 110.000 Christen hat laut FAZ heute mindestens jeder zweite Homs verlassen.
Pater Ziad kritisiert, dass westliche Medien zu stark über Konflikte zwischen Christen und Muslimen berichteten und trotz aller Grausamkeiten zwischen den Konfliktgruppen nicht auch über die noch immer verbreitete christlich-muslimische Solidarität. Der jesuitische Flüchtlingsdienst ist ein Beispiel dafür. (pro)