Ebay verbietet Magie und Gebete

Viele Angebote aus dem esoterischen Bereich erfreuen sich auf Ebay großer Beliebtheit. So werden dort Zauber, Heilungen und Voodoo-Produkte jeglicher Art verkauft. Doch nicht mehr lange. Ebay hat Richtlinien herausgebracht, die es ab sofort untersagen, solche Güter anzubieten.

Laut dem Auktionshaus seien die neuen Richtlinien zum Schutz der Käufer, und um sich Reklamationen zu ersparen. Das gilt zumindest für die USA. In Deutschland spielt der Bereich Esoterik, Mystik und Magie auf Ebay nur eine untergeordnete Rolle. Gerade einmal 57.000 der über 50 Millionen Artikel fallen unter diese Kategorie. "In Deutschland ist keine entsprechende Änderung geplant. Wir können aber auch nicht grundsätzlich ausschließen, dass entsprechende Änderungen in Zukunft nicht auch in Deutschland eingeführt werden", teilte Maike Fuest, Pressesprecherin von Ebay Deutschland, gegenüber pro mit. Also werden deutsche Anbieter wie "Zaubergarten1000" auch weiterhin ihr Hexen-Liebespulver anbieten und dabei versprechen: "Es zieht die Liebe eines bestimmten Menschen an und hilft, diese zu erhalten und zu verstärken… Nur für seinen Besitzer wird es seine Macht entfalten…"

Gegner der amerikanischen Neuregelung haben bereits Online-Petitionen auf den Weg gebracht. Sie fühlen sich ungerecht behandelt und diskriminiert. Immerhin dürften Kruzifixe und Rosenkränze auch weiterhin verkauft werden, lautet die Argumentation. "Gegenstände, die in sich selbst einen materiellen Wert haben (zum Beispiel Schmuck, Kristalle, Weihrauch, Kerzen oder Bücher) und gleichzeitig für metaphysische Bräuche und Praktiken genutzt werden, sind in den meisten Fällen erlaubt", sagte die Ebay-Sprecherin Johanna Hoff gegenüber dem amerikanischen Magazin "Wired".

Neben den Produkten aus dem übersinnlichen Bereich dürfen auch andere immaterielle Dinge wie Kochrezepte, Vereinsmitgliedschaften und Ratschläge nicht weiter angeboten werden. Ebay erhofft sich, die Plattform dadurch kundenfreundlicher zu gestalten.

Die Neuregelung gilt jedoch nicht nur für Produkte aus dem Bereich der Esoterik, sondern ebenfalls für religiöse Angebote. Auch Gebete und Segnungen dürfen nicht mehr zum Verkauf auf der amerikanischen Ebay-Seite eingestellt werden. In Deutschland gab es in den vergangenen Jahren durchaus prominente Anbieter solcher Auktionen. Martin Dreyer etwa, Gründer der "Jesusfreaks" und Erfinder der "Volxbibel", versteigerte 2009 Gebete, das Geld stellte er einem guten Zweck zur Verfügung. Die Bloggerin Mandy, die im Internet unter dem Namen "JesusPunk" bekannt ist, tat es ihm gleich. Sie versteigerte kurz darauf ebenfalls ein Gebet und wiederholte die Aktion zwei Jahre später noch einmal (pro berichtete). (pro)