„Durch die Kraft Jesu mutig die Zukunft gestalten“

Geschäftsführer und andere Leiter sollten sich in ihrem Führungsstil an Gottes Wesenszügen ausrichten. Liebe und Vergebung spielten dabei eine wichtige Rolle. Das betonte Weihbischof Thomas Maria Renz zum Abschluss des Kongresses christlicher Führungskräfte in Karlsruhe.
Von PRO
Thomas Maria Renz ist Weihbischof im Bistum Rottenburg-Stuttgart und sprach am Samstag beim KcF

Eine soziale Führungskultur soll sich an „Gottes Führungskultur“ und seinen Wesenszügen orientieren und davon inspiriert sein. Das erklärte der Weihbischof im Bistum Rottenburg-Stuttgart, Thomas Maria Renz, am Samstag beim Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) in Karlsruhe. So, wie Gott zu uns Menschen ist, so dürfen und sollen wir auch zueinander sein, betonte der Geistliche. Den Pslam 86 aus der Bibel bezog Renz in seine Ausführungen ein. Die Wesensart Gottes sei gut, vergebungswillig – aller Sünde zum Trotz – und reich an Liebe „in Intensität und Extensität“.

Gottes Wesensart schaffe Vertrauen. „Wir dürfen einander vergeben.“ Dass der Führende dem zu Führenden gut begegne, sei essentiell. Renz ermutigte das Publikum, in dem Führungskräfte aus Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft saßen, dies auszuprobieren und zu leben.

Ursehnsucht nach Liebe

Der Weihbischof sieht in dem Verständnis von Führung auch eine Weggemeinschaft: „Dem, dem ich vertraue, kann ich auch treu sein.“ Zudem sei Zuwendung und Stärkung der Angelpunkt einer sozialen Führungskultur. Dies sei auch in der Beziehung zu Gott so: Gott mache uns stark, indem er sich uns zuwendet, wie etwa zu Weihnachten. Wenn es zwischen Gott und uns funktioniere, könne es auch zwischen uns Menschen funktionieren. Renz rief dazu auf, sich gegenseitig liebevoll und versöhnungsbereit zuzuwenden. Der Mensch habe eine Ursehnsucht nach Liebe und Respekt.

Vier Merkmale sollten eine Führungskraft auszeichnen: Vertrauen, Wertschätzung, Respekt und Menschlichkeit. Menschen, die von Gott geführt sind, könnten wiederum andere so führen, dasst es ihnen gut tue. Renz sprach zum Thema „Soziale Führungskompetenz auf biblischer Grundlage“.

Kauder: Für Glauben brennen

Der ehemalige CDU/CSU-Bundestagsvorsitzende Volker Kauder ging am Freitag beim KcF auf die Kritik an seiner Partei ein, dass diese nicht mehr fromm genug sei. Die Politik könne „nicht christlicher sein als das gesamte Volk“. Das werde nicht funktionieren. Wenn es Christen und Kirchen nicht mehr gelinge, eine Meinung zu vertreten, dann bräuchte der Bürger dies auch nicht von der Politik erwarten, etwa beim Thema „Ehe für alle“.

Kauder rief Christen dazu auf, für ihren Glauben zu brennen. Nur so könnten sie andere damit anstecken. Er beobachte, dass gerade dort, wo Bedrängnis herrsche, die Zuversicht im Glauben groß sei. Kauder ist dafür bekannt, sich für verfolgte Christen einzusetzen. Diesem Engagement möchte er auch weiterhin nachkommen.

Mit Jesus mutig Zukunft gestalten

Der Kongressvorsitzende Martin Scheuermann zog am finalen Tag der Veranstaltung Bilanz: „Der Kongress ist größer, jünger, interaktiver und moderner geworden.“ 500 Berufsanfänger und Jungunternehmer waren laut Veranstalter nach Karlsruhe gekommen. Er nannte das Treffen einen „Kongress der Inspiration und der Vernetzung“.

Christliche Führungskräfte werden gemäß Scheuermann „mehr denn je gebraucht, um die sich rasant verändernde Welt zu gestalten“. Er blicke positiv auf anstehende Entwicklungen: „Das, was auf uns zukommt, muss uns nicht erschrecken. Wir können als Christen durch die Kraft unseres Herrn Jesus Christus mutig und fröhlich die Zukunft gestalten.“

Der 11. Kongress Christlicher Führungskräfte ging am Samstagnachmittag in Karlsruhe zu Ende. 3.250 Besucher und rund 250 Aussteller nahmen daran teil. Das Treffen findet seit 1999 alle zwei Jahre statt und wird von der Evangelischen Nachrichtenagentur idea veranstaltet. Der Kongress will Menschen ermutigen, in der Arbeitswelt nach christlichen Werten zu leben.

Von: Martina Blatt

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