Der Vorstand der Christlichen Medieninitiative pro hat drei neue Mitglieder. Almut Hülsmeyer, Redakteurin bei der Neuen Osnabrücker Zeitung, und die gelernte Industriekauffrau Johanna Klöpper, Autorin, Musikerin und Mitarbeiterin in der Unternehmenskommunikation der Joachim Loh Unternehmensgruppe, gehören nun dem ehrenamtlichen Gremium an. Beide sind seit einem Jahr Mitglieder des Vereins. Mit Ulrich Effing ist zudem ein langjähriges Vereinsmitglied in den Vorstand zurückgekehrt, dem er schon einmal angehörte. Bis Ende vorigen Jahres leitete er die Kommunikation eines großen Unternehmens. Die Mitgliederversammlung des Vereins wählte die drei Personen am Donnerstag in ihre Ämter. Der Vorsitzende, Michael Voß, wurde als Vorstandsmitglied bestätigt.
Im vorigen Jahr waren Margarete Hühnerbein und Detlef Holtgrefe aus dem Vorstand ausgeschieden. Der Mitgründer der Christlichen Medieninitiative Horst Marquardt, der dem Verein langjährig auch als Beirat angehörte, war im vergangenen November im Alter von 91 Jahren verstorben.
Der Verein ist zudem um drei Mitglieder gewachsen. Hinzugekommen sind Denis Werth, Bundessekretär im CVJM-Westbund für Sport und Jugendevangelisation, Johannes Stephens, Vorstandsreferent beim Diakonissen-Mutterhaus Rotenburg, sowie der Theologe und Autor Christopher Schacht. Mit seinem Buch „Mit 50 Euro um die Welt“ landete Schacht vor drei Jahren einen Bestseller. Die Christliche Medieninitiative pro zeichnete ihn dafür 2019 mit dem Medienpreis „Goldener Kompass“ aus.
„Youtube ist wie das antike Ephesos“
In einem Video-Impuls für die Mitgliederversammlung betonte Schacht das Potential, das digitale Medien, insbesondere Youtube, für die Verbreitung christlicher Inhalte bieten. Allerdings machten religiöse Themen insgesamt nur rund 1,5 Prozent der Inhalte auf der Videoplattform aus. In Deutschland drehten sich geschätzt etwa 0,1 Prozent der Inhalte um den christlichen Glauben. Er selbst betreibt unter anderem mit Philipp und Johannes Mickenbecker, den Machern des Kanals „The Real Life Guys“, den Kanal „Life Lion“ mit 160.000 Abonnenten und mehr als 11 Millionen Aufrufen, seit er im Mai vergangenen Jahres startete. In den Videos geht es um Menschen und ihre Erlebnisse mit Gott. Mit einer Befragung konnte Schacht zeigen, dass die Videos bei den Nutzern Freude und Zutrauen gegenüber Gott stärken und auch zur Entscheidung für den Glauben selbst beitragen.
Schacht verglich die Videoplattform deshalb mit den Städten, in denen der Apostel Paulus predigte: „Youtube ist so etwas wie damals Ephesos oder Antioch, wo sich die ganze Welt trifft, und von wo aus sich das Evangelium ausbreiten kann.“
Christliche Verkündigung auf Online-Kanälen sei nicht nur eine Bereicherung, sondern könne sehr effektiv sein und vieles bewirken. Christen sollten sich bei der technischen Entwicklung der Medien nicht abhängen lassen, sondern sie gezielt für ihre Botschaft nutzen. Derzeit gebe es so etwas wie einen göttlichen „Kairos-Moment“: Seit der Corona-Pandemie sei Kirche digital unterwegs wie nie zuvor, gleichzeitig sei auch die Nachfrage danach gestiegen. „Wir haben Gelegenheit, Teil davon zu sein. Nutzen wir dieses Momentum und gehen nach vorn“, appellierte Schacht an die Mitglieder der Christlichen Medieninitiative pro.
Geschäftsführer Christoph Irion blickte bei der Mitgliederversammlung, die als digitale Videokonferenz tagte, dankbar auf das vergangene Geschäftsjahr. Trotz der Pandemie habe der Verein etwas mehr Spenden erhalten als im Vorjahr. Zudem sei die Nachfrage nach den digitalen Publikationen um bis zu 40 Prozent gestiegen. „Wir empfinden es als Segen und Gnade, dass wir bei diesem rasanten Wandel am Ball bleiben konnten“, sagte er.
Die Christliche Medieninitiative besteht seit 46 Jahren. Sie gibt das Christliche Medienmagazin PRO und das Israelnetz Magazin als Print- und digitale Publikationen heraus, betreibt die Christliche Medienakademie und verleiht den Medienpreis „Goldener Kompass“. Derzeit sind 25 Mitarbeiter fest angestellt.
Eine Antwort
Worin besteht eigentlich die Konsequenz aus der „Entscheidung zum Glauben“ ? Wird in den youtube-Beiträgen auch auf den harten und steinigen Weg der Jesusnachfolge hingewiesen? Werden die Opfer in Form von Zeit, Geld, Frustrationen und Ablehnung aufgezeigt? Welchen Stellenwert nehmen Zweifel und Ängste ein? Oft erscheint mir die Verkündigung als sehr einseitig nur auf Anbetung ausgerichtet.