Die „Bürgerinitiative für faire Medien“ hat auf ihrer Webseite analysiert und aufgelistet, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) über die bislang sechs „Demos für alle“ in Stuttgart berichtet hat. Die dpa ist die größte Nachrichtenagentur Deutschlands, ihre Artikel werden von zahlreichen Medien genutzt und weiterverbreitet. Bei den „Demos für alle“ geht es um Protest gegen einen Bildungsplan der grün-roten Landesregierung, der fächerübergreifend die Sensibilisierung für „sexuelle Vielfalt“ vorsieht, zuletzt wurde unter dem Schlagwort „Ehe bleibt Ehe“ auch gegen die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare demonstriert.
Zur „Demo für alle“ und die linke Gegendemonstration am 21. Juni beispielsweise hatte die dpa geschrieben: „Die Polizei will mit mehreren Hundert Beamten die beiden Demonstrationen voneinander trennen. Bei früheren Aufeinandertreffen der beiden Gruppen musste die Polizei dazwischen gehen.“ Damit erwecke die dpa den Eindruck, zwei aggressive Gruppen hätten sich gegenübergestanden. Richtig sei jedoch laut Polizeibericht, dass Gewalt ausschließlich vom Lager der Gegendemonstranten, also den Befürwortern des Bildungsplans, ausgegangen war.
Deutlich schwerer wiegen die Vorwürfe gegen die Berichterstattung zur Demo vom 21. März. Damals hatte die dpa in einer Nachricht folgende Formulierung verbreitet: „Zum sechsten Mal protestieren die Gegner des Bildungsplans. Polizisten fanden bei einigen Demonstranten Vermummungsmaterial, Pfefferspray und ein Taschenmesser, das beschlagnahmt wurde. Die Betroffenen wurde des Platzes verwiesen und angezeigt.“