Don Piper im pro-Interview: „Ich will den Himmel bevölkern“

Der 58-jährige Pastor Don Piper wird den 18. Januar 1989 nie mehr vergessen. An diesem Tag wurde er Opfer eines schlimmen Verkehrsunfalls. Nachdem er bereits für klinisch tot erklärt worden war, befand er sich für 90 Minuten im Himmel. Noch heute sind die Spuren der Verletzungen sichtbar. Und doch ist Don Piper lebendig, und es sprudelt nur so aus ihm heraus, wenn er von der Erfahrung berichtet, die nicht nur ihn verändert hat, sondern auch Millionen Leser seines Buches.
Von PRO

Für ihn ist seine Geschichte vor allem eine Geschichte des Leidens. Der Körper des damals 38-Jährigen war vollkommen zertrümmert, nachdem ihn auf einer Brücke ein LKW überfahren hatte. Dass er überleben würde, galt als sehr unwahrscheinlich, dass er wieder gehen können würde, als undenkbar. 13 Monate war er im Krankenhaus, über 40 Knochenschrauben im Körper tragend. Doch er hielt durch, ertrug die Schmerzen und kann heute auf vielen Reisen durch die Welt seine Geschichte erzählen. Sein Buch „90 Minuten im Himmel“ hat sich in den USA bereits vier Millionen Mal verkauft, es war 100 Wochen auf der New York Times Bestseller-Liste und wurde in 39 Sprachen übersetzt. Lesen Sie einen Auszug aus dem Interview, das wir mit Don Piper führten.

pro: Was sagen Sie den Leuten bei Ihren Vorträgen?

Piper: Ich spreche über vier Dinge: 1. Gebetserhörung – denn es haben Menschen für mich gebetet; 2. Wunder – denn es ist ein Wunder, dass ich diesen Unfall überlebt habe; 3. Neuanfänge; und 4. über die Realität des Himmels.

pro: Wenn die Zuhörer Fragen stellen, wollen sie dann mehr über Ihre Erlebnisse im Himmel wissen oder über Ihre Zeit danach?

Piper: Es stimmt schon, dass sich die Leute mehr für meine Erlebnisse im Himmel interessieren, aber es ist nicht das einzige. Es kommen auch sehr viele Menschen zu mir, die mein Buch gelesen haben und wissen wollen, wie man solche schweren Schmerzen erträgt. Manchmal muss ich noch nicht einmal viel sagen. Wenn sie mein Buch gelesen haben und wissen, was mir bei dem Unfall zugestoßen ist, und dann sehen, dass ich gehen und meine Arme bewegen kann, sind sie völlig überwältigt. Und es ist in der Tat unglaublich: ich hatte mein linkes Bein verloren, mein linker Arm lag im Hinterteil meines Wagens.

pro: Aber macht denn nicht gerade Ihr Bericht vom Besuch im Himmel die Leute am meisten neugierig und gibt ihnen Hoffnung?

Piper: Es gibt viele Menschen, die von so genannten „Nahtod-Erfahrungen“ berichten. Ich hatte keine Nahtod-Erfahrung. Ich war für anderthalb Stunden tot. Mediziner können das Phänomen nicht erklären. Sie können Theorien aufstellen, aber keiner von ihnen hat es selbst erlebt. Für mich persönlich war es die realste Erfahrung, die ich je hatte. Alles hier um mich herum erscheint mir dagegen so vergänglich und vorläufig. Der Himmel aber ist ewig. Für mich haben sich die Dinge komplett umgedreht.

pro: Haben Sie Kontakt zu anderen Menschen, die Ähnliches erlebt haben wie Sie?

Piper: Es ist erstaunlich. Es vergeht eigentlich kein Tag, an dem mich nicht Leute kontaktieren, die sich ängstlich umsehen und dann zu mir ganz im Vertrauen sagen: Ich hab etwas Ähnliches erlebt. Ich bin oft der erste Mensch, dem sie davon erzählen. Denn sie haben Angst, dass sich die Leute über sie lustig machen. Hauptsächlich aber, weil sie in mir jemanden gefunden haben, der weiß, wovon sie reden. Sogar hier in Deutschland, in den zwei Tagen, die ich jetzt hier bin, kamen bereits Menschen zu mir, die etwas Ähnliches wie ich erlebt hatten und bisher mit keinem darüber gesprochen haben.

pro: Gibt es Menschen, die Sie als Lügner oder Scharlatan bezeichnen?

Piper: Ja, sicher. Die kommen nicht zu meinen Vorträgen, aber sicher sind viele dort, die äußerst skeptisch sind. Ich selbst war früher sehr skeptisch gegenüber solchen Berichten über Erfahrungen im Himmel. Aber viele kommen nach meinen Vorträgen ins Grübeln. Ich rede öffentlich über meine Erlebnisse, weil ich dem Himmel zu mehr Einwohnern verhelfen will. Ich will so viele Menschen wie möglich in den Himmel einladen und ihn bevölkern, so gut ich kann. Ich habe eine Gemeinde gegründet, die meinen Namen trägt, aber ich bekomme von ihr kein Gehalt. Alle Erlöse durch den Buchverkauf oder durch die Vorträge unterstützen Gemeinden in der ganzen Welt, sie kommen nicht mir zugute. Ich tue all dies, weil Gott will, dass ich es tue. Ich habe es mir nicht ausgesucht. Ich war vorher Pastor in einer Gemeinde und zufrieden mit meinem Leben.

pro: Wovon handelt Ihr neues Buch „Wenn das Leben neu beginnt“?

Piper: Vielen Menschen, auch Christen, passieren schlimme Dinge, und sie denken, es wird ihnen nie wieder besser gehen. Sie sind von ihren Lebensumständen sozusagen besiegt worden. Bei manchen ging die Beziehung in die Brüche, vielleicht sind die Kinder weggelaufen, oder sie leiden an einer schweren Krankheit, vielleicht haben sie ihren Job verloren, oder ihr Haus verloren wie beim Hurrikan in Houston. Als ich ans Bett gefesselt war, war ich vollkommen abhängig von der Hilfe anderer, und das machte mich depressiv. Ich war mir nicht sicher, ob ich je wieder einen Sinn im Leben sehen würde. Ich kann mich gut mit diesen Menschen identifizieren, und als Christ kann ich einen Weg aufzeigen, das zu überwinden. Ich nenne das in meinem Buch einen „Neubeginn“. Ich will mit meinem Buch Menschen dabei helfen, mit Schwierigkeiten klarzukommen.

pro: Also steht in diesem Buch nicht so sehr Ihr Aufenthalt im Himmel im Mittelpunkt, sondern Ihre Schwierigkeiten nach dem Unfall?

Piper: Eigentlich geht es um beides. Jesus kam, damit wir ein Leben im Himmel haben können. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Ich bin der Überzeugung, dass Jesus uns ein Leben für jetzt und für die Ewigkeit gegeben hat. Es geht also immer um Leben. Wenn wir wissen, dass wir in den Himmel kommen, sollte dann nicht auch unser jetziges Leben dadurch besser und glücklicher werden? Und dennoch werden wir immer wieder durch die Widrigkeiten des Lebens heruntergedrückt. Wenn Gott uns ein ewiges Leben gibt, heißt das nicht, dass wir von Tragödien und Schwierigkeiten befreit sind, aber es bedeutet, dass wir besser darauf vorbereitet sind, wenn sie kommen.

Das ganze Interview mit Don Piper lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Christlichen Medienmagazins pro. Darin betont er unter anderem, dass für ihn die Hölle ebenso real ist, wie der Himmel, den er für 90 Minuten sehen durfte.

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