Diözese und US-Pfadfinder sind zahlungsunfähig

In den USA haben eine Diözese und eine Pfadfinderorganisation Insolvenz angemeldet. Grund sind Schadenersatzforderungen wegen Missbrauchs.
Von Norbert Schäfer
Die Diözese in Harrisburg in Pennsylvania hat Geldsorgen

Die Diözese Harrisburg hat Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts angemeldet. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel am Donnerstag. Grund sind demnach Schadensersatzforderungen infolge von Missbrauchsfällen in der Kirche. Dem Bericht zufolge musste die Diözese im US-Bundesstaat Pennsylvania wegen Missbrauchsfällen bereits Zahlungen in Höhe von rund 12 Millionen Dollar an mehr als 100 Opfer zahlen. Weil nun neue Klagen gegen die Diözese geführt würden, drohe die Zahlungsunfähigkeit. Dem Spiegel-Bericht vom Donnerstag zufolge werden in Pennsylvania mehr als 300 katholische Priester aus verschiedenen Diözesen mit Missbrauchsvorwürfen in Zusammenhang gebracht, mehr als 1.000 Kinder, zumeist Jungen, sollen dort Opfer von Missbrauch geworden sein.

Auch die Boy Scouts of America haben wegen Übergriffen Insolvenz angemeldet. Gegen die Organisation werden in den USA Klagen geführt. Die Insolvenz nach Kapitel 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts stoppt alle anhängigen Gerichtsprozesse und verschafft damit den Boy Scouts die Möglichkeit, sich neu aufzustellen und die Klagen später in einem gebündelten Verfahren zu behandeln und alle Opfer zu entschädigen. Nach Angaben der Welt vom Donnerstag droht den Pfadfindern das Aus. Dem Bericht zufolge verfügen die Pfadfinder über eine interne Dokumentation der bekannten Missbrauchsvorwürfe. Darin sind demnach mehr als 12.000 mutmaßliche Opfer und rund 7.800 mutmaßliche Täter aufgeführt.

Von: Norbert Schäfer

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