Diese Stellen der Enzyklika gefallen den Grünen nicht
Für seine Enzyklika zum Umweltschutz bekommt der Papst Applaus von Links. Doch diejenigen, die ihm nun zustimmen, haben offenbar nicht das ganze Papier gelesen. Ein Kommentar von Moritz Breckner
Franziskus‘ Umwelt-Enzyklika positioniert sich gegen Abtreibung. Ist dieser Abschnitt im Lob der Umweltschützer inbegriffen?
Die Reaktionen aus Politik und Medien auf die am Donnerstag veröffentlichte Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus zum Thema Umweltschutz und Erderwärmung sind durchweg wohlwollend. „Papst Franziskus wird zum Grünen“, titelt die Süddeutsche Zeitung. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter bescheinigt dem Papst, mit „bestechender Logik“ einen „eindringlichen Weckruf zur richtigen Zeit“ geleistet zu haben, und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erklärt: „Die klare Sprache dieser Enzyklika und die Tiefe der Gedanken bieten Anstöße, die weit über die katholische Welt hinaus Wirkung entfalten werden.“
Hofreiter und Hendricks beziehen sich auf die vieldiskutierten Aussagen des Papstes zum Umweltschutz, die beiden täten aber gut daran, die Enzyklika als Ganzes zu lesen. Dort heißt es nämlich beispielsweise unter Punkt 120: „Da alles in Beziehung steht, ist die Verteidigung der Natur auch nicht mit der Rechtfertigung der Abtreibung vereinbar.“ Und weiter: „Ein erzieherischer Weg, die Schwachen anzunehmen, die uns umgeben und die uns manchmal lästig oder ungelegen sind, scheint nicht machbar, wenn man nicht einen menschlichen Embryo schützt, selbst wenn seine Geburt Grund für Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten sein sollte.“ Klare Worte also gegen die oftmals von linken Parteien als Menschenrecht propagierte Praxis der Abtreibung.
Absage an Gender-Mainstreaming
Auch der Ideologie des Gender-Mainstreaming, und der damit einhergehenden Aufhebung der Zweigeschlechtlichkeit des Menschen erteilt der „grüne Papst“ in der vorliegenden Enzyklika eine Absage. „Zu lernen, den eigenen Körper anzunehmen, ihn zu pflegen und seine vielschichtige Bedeutung zu respektieren, ist für eine wahrhaftige Humanökologie wesentlich. Ebenso ist die Wertschätzung des eigenen Körpers in seiner Weiblichkeit oder Männlichkeit notwendig, um in der Begegnung mit dem anderen Geschlecht sich selbst zu erkennen“, heißt es unter Punkt 155 von „Laudato si“. Auf diese Weise sei es möglich, „freudig die besondere Gabe des anderen oder der anderen als Werk Gottes des Schöpfers anzunehmen und sich gegenseitig zu bereichern“. Mit klaren Worten fährt Franziskus fort: „Eben deswegen ist die Einstellung dessen nicht gesund, der den Anspruch erhebt, den Unterschied zwischen den Geschlechtern auszulöschen, weil er sich nicht mehr damit auseinanderzusetzen versteht.“
Auch diese Punkte der Enzyklika sind „eindringliche Weckrufe“, die „über die katholische Welt hinaus Wirkung entfalten“ sollten. Wer dem Papst in umweltpolitischen Fragen Autorität beimisst, der kann ihm nicht gleichzeitig bei Lebensschutz und sexualethischen Fragen jede Autorität absprechen. (pro)
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