Dies meldet die katholische Nachrichtenagentur "Catholic News Agency" (CNA). "Meine Freunde haben mir schon etliche Jahre vorgeworfen, dass ich eine inkonsequente Lebensphilosophie hatte, die ich so nicht aufrecht erhalten kann", beschreibt Libresco in einem Blog-Eintrag die Beweggründe der Konversion.
Interesse an Lewis und Chesterton
Sie habe lange geglaubt, dass moralische Ansprüche lediglich eine abstrakte Wahrheit seien: "Auf der Suche nach Wahrheit habe ich eine Lösung für meine Vorstellungen im katholischen Moralsystem gefunden", betont die 22-jährige Yale-Absolventin. Obwohl sie Atheistin war, habe sie sich über Jahre hinweg mit dem Christentum und Fragen der Moral beschäftigt und dabei auch die Bücher der Theologen C.S. Lewis und G.K. Chesterton gelesen.
Auf ihrem Blog gibt sie einen kurzen Abriss ihrer eigenen Biographie: Groß geworden ist sie in einem nicht-religiösen Elternhaus. Während ihrer College-Zeit habe sie erstmals "kluge Christen" kennengelernt. Diskussionen mit ihnen habe sie sich zwar gewachsen gefühlt, aber dabei auch deutliche Lücken in der Verteidigung ihrer eigenen Positionen entdeckt: "Ich hatte keine Vorstellung davon, was Christsein bedeutet. Ich bat meine Freunde, mich mit ihren Argumenten zu überzeugen", bekennt sie. Mit Hilfe ihres Blogs wollte sie die Argumente ihrer Freunde überprüfen. Dabei hätten sie schwierige Fragen von Christen beantworten und einige ihrer bisherigen Überzeugungen über Bord werfen müssen.
Endgültiger Durchbruch nach Debatte mit Studienkollegem
Zum Umdenken beigetragen habe auch die eigene Beziehung mit einem Christen. Die Beziehung sei an einem Punkt gescheitert, an dem keiner seine eigene Meinung aufgeben wollte. "In dieser Zeit habe ich auch viel mit Diakonen und Priestern gesprochen", sagt die 22-Jährige. Nach dem Ende der Beziehung habe sie sich weiter intensiv mit christlichen Fragen und moralischen Ansprüchen aus der Sicht ihrer eigenen philosophischen Konzepte befasst.
Den endgültigen Durchbruch habe eine Debatte mit einem Kommilitonen an der Universität verursacht, in der sie auf verschiedene Fragen von ihm keine Antwort geben konnte und in ihr der Entschluss reifte, zu konvertieren. Ihren Blog wird Lebrisco übrigens weiter betreiben: Die Einträge wandern auf der Seite www.patheos.com allerdings von der Rubrik "atheistische Beiträge" in die Sparte "katholische Beiträge".
Wie das Internet-Portal des US-amerikanischen Nachrichtensenders "MSNBC" meldet, zeige sich Lebrisco trotz ihrer Konversion mit einigen Lehrmeinungen in der Katholischen Kirche nicht einverstanden, so etwa mit dem Thema Homosexualität. Trotzdem habe sie begonnen, von der Katholischen Kirche angebotene Kurse zu belegen. Es ist übrigens nicht der erste Fall, bei dem sich ein prominenter atheistischer Blogger sich zu seinem Glauben bekennt. "The Raving Atheist" hat vor einigen Jahren auf seinem Blog öffentlich erklärt, dass er sich bekehrt hat. Seine Blog-Einträge schreibt er jetzt unter dem Namen "The Raving Theist". (pro)