Mehr als 3.000 antisemitische Straftaten registrierte die Polizei im vorigen Jahr. Ein neuer Rekord, denn das sind fast 30 Prozent mehr als 2020 – und da waren es schon mehr als in den Jahren zuvor. Der Tagesspiegel berichtete diese Woche von diesen Zahlen, das Bundesinnenministerium teilte sie als Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag mit.
Antisemitismus hat viele Gesichter. Im Zuge der Corona-Pandemie tauchte er etwa in Form von Verschwörungserzählungen auf. Oder indem der Völkermord an den Juden während des Nationalsozialismus verharmlost und relativiert wurde. Für Aufsehen sorgte auch jüngst die Einschätzung von Amnesty International, dass in Israel Apartheid herrsche.
Einseitige pauschale Kritik am Staat Israel, eine Umkehr von Tätern und Opfern, das Kleinreden von Massenmord und Verfolgung oder verächtliche Klischees, die sich seit Jahrhunderten in der Gesellschaft festgesetzt haben – Antismitismus ist ein uraltes Phänomen und kehrt in verschiedenen neuen Formen immer wieder. Und das mitunter, ohne dass es dafür ein Bewusstsein gibt, sagt der langjährige ARD-Nahost-Korrespondent Richard C. Schneider im PRO-Interview. Die kommunikative Strategie sei dabei immer die gleiche: Es braucht einen Sündenbock für etwas, das man als falsch empfindet. In der neuen Ausgabe des Christlichen Medienmagazins PRO lesen Sie mehr dazu. Das Heft ist in dieser Woche erschienen, Sie können es kostenlos bestellen.
Die Hauptstadt-Journalistin Miriam Hollstein kandidierte im vorigen Jahr für einen Sitz im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Warum sie kurz vorher zurückzog und wie ihr Glaube sie bei ihrer Arbeit leitet, lesen Sie ebenfalls im neuen Heft. In der Synode der EKD sitzt der TV-Journalist Arnd Henze. Er hat in einer preisgekrönten Reportage „Ich weiß nicht mal, wie er starb“ gezeigt, mit welchen existenziellen Fragen Pfleger, Bewohner und Angehörige eines Seniorenheimes in Wolfsburg konfrontiert waren, als innerhalb kurzer Zeit 47 von 160 Bewohnern wegen des Corona-Virus starben. Im Interview berichtet er davon, wie er die Recherche erlebt hat, und erklärt, wie kirchliche Seelsorge in Krisen wie diesen aussehen kann.
Wenn die Kirchen Menschen erreichen wollen, ist es sinnvoll, sich auf deren Lebenswelt einzustellen. Die sogenannten Sinus-Milieus können dafür eine hilfreiche Orientierung sein. Sie beschreiben die Gesellschaft anhand verschiedener Werte, Lebensumstände und Interessen der Menschen. In der neuesten Fassung dieses Modells hat sich etwas Grundlegendes verschoben: Die Mitte der Gesellschaft ist nicht mehr das, was sie einmal war. Was sich geändert hat und wie Gemeinden solche Erkenntnisse nutzen können, beleuchtet ein Artikel im Magazin.
Dies und noch mehr lesen Sie in der neuen Ausgabe von PRO. Das Heft können Sie kostenlos online bestellen oder telefonisch unter 0 64 41/5 66 77 00.
Eine Antwort
Antisemitismus…
Dazu Zahlen und Fakten:
„In der Studie „Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus“ des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung von 2018 gaben Opfer antisemitischer Gewaltdelikte zu 81 Prozent an, die mutmaßlichen Täter hätten einer „muslimischen Gruppe“ angehört.
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in einer 2013 veröffentlichten Untersuchung der Uni Bielefeld nur drei Prozent der Befragten mit deutschem Familienhintergrund, Juden hätten zu viel Einfluss in der Welt.
Bei den Befragten mit türkischem Hintergrund waren es hingegen 25 Prozent,
bei arabischen Familien sogar 40 Prozent.
Eine nicht repräsentative Umfrage im Auftrag des American Jewish Committee (AJC) ergab, dass ein negatives Israel-Bild bei vielen Migranten aus Syrien oder dem Irak fast selbstverständlich sei. Das befeuert die Debatte über einen „importierten“ Antisemitismus.“
https://www.welt.de/politik/deutschland/article205449325/Judenfeindlichkeit-Antisemitismus-bei-Muslimen-kaum-erforscht.html
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