Für die Provinz Almería in Andalusien ist das Bibel-Epos „Exodus“, das zur Weihnachtszeit 2014 in die Kinos kommen soll, nicht die erste große Hollywood-Produktion. Auch Teile von „Indiana Jones“ oder „Spiel mir das Lied vom Tod“ wurden in der spanischen Wüstenregion gedreht. „Exodus“ freilich setzt neue Maßstäbe: Das Set ist größer als die von „Gladiator“ und „Robin Hood“ zusammengenommen, erklärt Chefdesigner Arthur Max. So wurde beispielsweise eine einen Kilometer lange Dorfstraße errichtet, wie sie einst im alten Ägypten ausgesehen haben könnte, dazu ein Palast für den Pharao und ein jüdisches Viertel.
Für die Ortsansässigen bedeuten die Dreharbeiten vor allem eines: Arbeit. Die Bezahlung ist nicht hoch, aber deutlich besser als auf den Plantagen, wo viele Immigranten aus Afrika Orangen ernten. Zweitausend Statisten, vom Arbeitslosen bis zur Studentin, hat das Team von Regisseur Ridley Scott ausgewählt, schreibt Martin Zips in seiner Reportage, die in der Samstagsausgabe der Süddeutschen Zeitung erschienen ist. „Eigentlich haben wir es langsam satt, Sklaven zu spielen“, sagt ein Afrikaner, „aber hier bekommt man wenigstens gutes Geld für seine Arbeit“. Die Ausmaße der Dreharbeiten sind gigantisch: 4.000 Kostüme wurden genäht, 150 Pferdewagen gezimmert, für die auch Pferde vor Ort sein müssen. Aus Italien wurden Ochsen, aus Deutschland Elefanten angeliefert.