Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Besonders oft gehen die bei diversen TV-Formaten im Privatfernsehen auseinander. Vom „Dschungelcamp“ über die „Topmodels“ bis zum „Supertalent“: Die einen lieben es, die anderen sind entsetzt.
Zugegeben, bei RTL und Co. läuft auch viel Mist. Von Werten und Ethik, die da vermittelt – oder nicht vermittelt – werden, mal abgesehen. Darüber wurde schon viel geschrieben.
Ein TV-Format, bei dem die Meinungen auch ziemlich auseinander gingen – zumindest, wenn man Kommentare im Netz las – war 2022 das RTL-Event „Die Passion“. Mit mehr oder weniger bekannten Schauspielern und Sängern holte der Sender die Passionsgeschichte von Jesus Christus auf eine Live-Bühne in Essen und auf die TV-Bildschirme. Drei Millionen Menschen sahen sich die moderne Version des Osterberichts an. Dieses Jahr gibt es eine Neuauflage: Am 27. März, einen Tag vor Gründonnerstag, findet das Großereignis in Kassel statt.
Vor zwei Jahren fanden sich viele begeisterte Stimmen, auch unter PRO-Lesern. Jesus auf der TV-Bühne für ein Millionenpublikum. Mehr „Christliches in den Medien“ geht kaum. Andere fanden es peinlich: Ein Judas der „Durch den Monsun“ von Tokio Hotel sang oder Schauspielerin Katy Karrenbauer aus der Serie „Hinter Gittern – Der Frauenknast“, die Jesus nach seinem Gefangenentransport in Empfang nahm. Der „Berliner Kurier“ ließ den Spott im Netz von damals in einem Artikel kürzlich wieder aufleben und fragte: „Wie schlimm wird es dieses Mal?“
Ja, Geschmäcker sind verschieden. Nicht jeder muss säkulare Popsongs statt Kirchenchorälen oder Lobpreisliedern in Verbindung mit der Ostergeschichte gut finden. Fakt ist aber, dass auch in diesem Jahr wahrscheinlich wieder viele Menschen mit der zentralen Botschaft des christlichen Glaubens in Berührung kommen werden, die vorher vielleicht noch nie etwas davon gehört haben: Dass Jesus alle Schuld der Welt auf sich nahm und stellvertretend am Kreuz starb, dass Gott jeden Menschen unendlich liebt und der Weg zu ihm nun frei ist.
Auch wenn die Geschmäcker auseinandergehen – die Botschaft bleibt die gleiche. Ob nun im Ostersonntagsgottesdienst oder auf der TV-Bühne eines Privatsenders. Es lohnt sich also, nicht nur über die Schauspieler, die Songauswahl oder die Darstellung zu spotten. Denn: Warum sollte Gott nicht auch durchs Privatfernsehen zu den Menschen sprechen?