Mit Sure 4, Vers 163, ausgelegt von Ömer Özsoy, Professor für Koranexegese an der Goethe-Universität Frankfurt, startete die Reihe. Der Koran verstehe sich als das chronologisch letzte Glied der Kette von göttlichen Offenbarungen, die das ewige Wort Gottes zum Ausdruck brachten, heißt es im Beitrag zur Sendung. Unter Verwendung vieler wissenschaftlicher Fachbegriffe – für einen Laien in den fünf Minuten eventuell eher schwer zu verstehen – nimmt Özsoy unter anderem Bezug auf verschiedene Offenbarungsschriften des Koran und erklärt, warum sich alle Schriften auf eine himmlische Urschrift zurückführen ließen.
Anlass für den Start der Sendreihe sei die intensiver werdende Diskussion über den Islam in der Öffentlichkeit und in den Medien, heißt es in der Ankündigung zur Sendung. Intendant Willi Steul betonte, dass es bei der Reihe nicht um muslimische Verkündigung gehe. Es seien im Vorfeld auch keine Islamverbände kontaktiert worden. „Deutschlandradio nimmt mit der neuen Sendereihe seine unabhängige journalistische Verantwortung wahr. […] Koranexperten erläutern die ausgewählten Verse mit ihrer wissenschaftlichen Expertise im notwendigen historisch-exegetischen Kontext.“ Es gehe um eine sachgemäße Auseinandersetzung mit dem Koran, den man nur verstehen könne, wenn man ihn in seinen historisch-exegetischen Zusammenhang stelle.
Im Koran fänden sich einerseits Aussagen zum Verhalten der Menschen untereinander, andererseits aber auch Aufrufe zur Gewalt. „Die Salafisten, die hier so in Deutschland unterwegs sind, das sind alles Laien, das sind Menschen, die nehmen sich den Koran aus dem Zusammenhang, ohne ihn eigentlich richtig zu kennen“, sagte Steul. Deutschlandfunk wolle mit der Sendereihe deshalb aufklären und Informationen vermitteln, die anschließene diskutiert werden könnten.
Deutschlandfunk sendet die Beiträge jeweils freitags um 9.55 Uhr. (pro)