Im Oktober 2017 gewann die deutsche Regisseurin Katja Benrath mit ihrem 23-minütigen Film „Watu Wote/All of Us“ (Wir alle) bereits den Studenten-Oscar. Finanziell unterstützt wurde das Filmprojekt durch das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“. Der Film, den Benrath 2016 an der Hamburg Media School als Abschlussarbeit einreichte, erzählt von der Rettung christlicher Geiseln vor islamistischer Gewalt durch das Eingreifen von Muslimen.
Die Geschichte beruht auf einer wahrem Begebenheit im Nordosten Kenias am 21. Dezember 2015. Eine Christin, die sich nach der Ermordung ihrer Familie auf eine mehrtägige Busreise macht, wird von Männern der Al-Shabaab-Miliz angegriffen. Sie wollen die christlichen Reisenden erschießen, doch die muslimischen Insassen beschützen ihre Mitreisenden. Die Musliminnen verteilen Kopftücher an die Christinnen, um sie zu tarnen.
Zahlreiche Auszeichnungen auf Festivals
Die Regisseurin Katja Benrath sagte gegenüber dem NDR, die Muslime hätten sich damals durch die Miliz nicht von den Christen trennen lassen und ihre Körper zum Schutz eingesetzt. „Wir hatten das dringende Bedürfnis, dass diese Geschichte eine Form erhält, welche die Welt sehen kann“, sagt die 38-Jährige. Im Vorfeld des Studenten-Oscar hatte das Werk, dessen Drehbuch Julia Drache geschrieben hat, bereits mehr als 20 Auszeichnungen auf Filmfestivals gewonnen.
In der Kategorie „Bester Kurzfilm“ sind für den Oscar ebenfalls nominiert: „The Silent Child“ über ein gehörloses vierjähriges Mädchen, „My Nephew Emmett“ über den Mord an einem 14-jährigen Jungen in Mississippi, „The Eleven O’Clock“ über einen Psychiater sowie „DeKalb Elementary“ über einen Amoklauf an einer amerikanischen Schule. Die Verleihung der Oscars finden am 4. März statt.
Von: Jörn Schumacher