Deutsche wünschen sich mehr politischen Einsatz für verfolgte Christen

Die westlichen Politiker sollen sich stärker für verfolgte und diskriminierte Christen weltweit einsetzen. Das wünschen sich die Befragten einer Umfrage, die die katholische Zeitung „Die Tagespost“ in Auftrag gegeben hat.
Von Johannes Blöcher-Weil
In zahlreichen Ländern werden Christen gefoltert, gequält und erpresst.

42 Prozent der Deutschen wünschen sich, dass sich westliche Politiker stärker für verfolgte und diskriminierte Christen weltweit einsetzen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“ im Auftrag der katholischen Zeitung „Tagespost“.

Während dieser Aussage 47,4 Prozent der befragten Männer zustimmten, liegt der Wert bei den weiblichen Befragten bei 35,9 Prozent. Hier gab es deutlich mehr unentschlossene Befragte (28,3 Prozent) und solche, die keine Angaben machten (11,8 Prozent) als bei den Männern (20,6 bzw. 5,2 Prozent). Jeder vierte lehnt diese Aussage ab. Der Wert der Männer (26,9 Prozent) liegt hier knapp über den Damen (24 Prozent).

Die Aussage „Die westlichen Politiker sollten sich stärker für verfolgte und diskriminierte Christen“ einsetzen fand in sämtlichen Altersgruppen eine Mehrheit. Je jünger die Teilnehmer waren, desto geringer war die Zustimmung. Bei den 18 bis 29-Jährigen lag er bei 35,8 Prozent, 28,3 Prozent lehnten es ab. Die Befragungsteilnehmer, die älter als 70 Jahre waren, stimmten der Aussage mit 46,7 Prozent zu. Die Ablehnung lag bei 22,8 Prozent.

Westen rangiert vor dem Osten

Den Spitzenwert bei den Bundesländern hatte das Saarland mit 59 Prozent gefolgt von Berlin mit 51,2 Prozent. Am niedrigsten war die Zustimmungsrate in Bremen mit 22,6 Prozent. Im Ost-West-Vergleich liegt der Westen bei der Zustimmung zur Aussage leicht vorne (41,9:40,1 Prozent). Nicht zustimmen konnten der Frage 24,6 Prozent im Westen und 28,2 Prozent im Osten.

Konfessionell ergeben sich minimale Differenzen zwischen Katholiken und Protestanten. 47 Prozent der Katholiken wünschen sich ein stärkeres Engagement der Politiker für verfolgte und diskriminierte Christen, 21 Prozent wollen diese Aussage nicht unterstützen. Bei den Protestanten sind 49 Prozent dafür und 20 Prozent dagegen.

In den politischen Lagern sind die FDP-Anhänger am zurückhaltendsten, dieser Aussage zuzustimmen. Einem Zustimmungswert von 31,4 Prozent steht ein Ablehnungswert von 34,7 Prozent entgegen. Die höchste Zustimmung genießt die Aussage bei AfD-Wählern (48 Prozent), knapp gefolgt von Sozialdemokraten (46 Prozent). CDU und Grüne liegen bei 44 Prozent, auch die Linken haben mit 38 Prozent Zustimmung noch eine relative Mehrheit.

Die Erhebung wurde vom 18. bis 21. November durchgeführt. Dafür wurden 2.004 erwachsene Personen befragt. Die „Tagespost“ hatte die Umfrage bei dem Erfurter Meinungsforschungsinstitut „Insa Consulere“ in Auftrag gegeben.

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