Deutsche Welle zeichnet „Faktenchecker“ zu Covid-19 aus

Die Deutsche Welle hat den „Freedom of Speech Award“ in diesem Jahr an Journalisten vergeben, die in verschiedenen Ländern von der Covid-19-Pandemie berichtet hatten und deswegen Repressionen erleiden mussten oder festgenommen wurden.
Von Jörn Schumacher
Weil sie über die Covid-19-Pandemie berichtet haben, erleiden viele Journalisten in verschiedenen Ländern derzeit Drangsalierungen. Ihnen ist der „Freedom of Speech Award“ der Deutschen Welle in diesem Jahr gewidmet.

Wie die Deutsche Welle (DW) mitteilte, zeichnet der Sender mit dem „Freedom of Speech Award“ 2020 „Faktenchecker im Kampf gegen die Infodemie in Zeiten von Covid-19“ aus. DW-Intendant Peter Limbourg sagte, manche Kollegen würden „in diesen schwierigen Zeiten mit Gewalt daran gehindert, ihre Arbeit zu tun“, und weiter: „Die Deutsche Welle fordert, dass alle Journalisten weltweit, die wegen ihrer Berichterstattung über die Coronakrise verhaftet wurden, unverzüglich freigelassen werden.“

Den „Freedom of Speech Award“ vergibt der Sender seit 2015 jährlich an eine Person oder Initiative, die sich in herausragender Weise für die Menschenrechte und die Meinungsfreiheit in den Medien einsetzt. Dieses Jahr zeichnet die DW 17 Journalisten aus 14 Ländern aus – stellvertretend für alle Journalisten weltweit, die aufgrund ihrer Berichterstattung über die Coronakrise verschwunden sind, verhaftet oder bedroht wurden. Die Preisträger verrichten ihre Arbeit in Serbien, Slowenien, Weißrussland, Russland, Venezuela, im Iran, Simbabwe, Uganda, Türkei, Jordanien, Indien, Kambodscha, den Philippinen und China. Die Verleihung des Preises ist einer der jährlichen Höhepunkte des Global Media Forums in Bonn, das in diesem Jahr aufgrund der Pandemie abgesagt wurde. Über den Preis wird die DW jedoch in 30 Sprachen in ihren TV-Kanälen, auf ihren Nachrichtenseiten und in den Sozialen Medien berichten.

Journalisten trotz Verbreitung des Virus im Gefängnis

Die diesjährige Laudatorin ist die Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte und ehemalige Präsidentin Chiles, Michelle Bachelet. Sie sagte in einer Videobotschaft: „Jetzt brauchen wir mehr denn je einen freien Informationsfluss und Zugang der Menschen zu diesen Informationen. Regierungen brauchen Informationen, um präzise Entscheidungen treffen zu können, die den Realitäten vor Ort entsprechen. Die breite Öffentlichkeit – wir alle – braucht vollständige und genaue Informationen über die Pandemie und muss in die Entscheidungen, die in unserem Namen getroffen werden, einbezogen werden. Die Beteiligung an diesen Entscheidungen erhöht das Verständnis der Menschen für die Maßnahmen, die ergriffen werden, und verstärkt deren Einhaltung.“ Es sei daher „schockierend“, wenn Journalisten wegen ihrer Berichterstattung über die Pandemie angegriffen, bedroht oder verhaftet werden. „Das sind Angriffe auf die Medienfreiheit und Angriffe auf das Recht der Öffentlichkeit, informiert zu werden.“

Wie DW mitteilt, würden manche Regierungen mit der Einschränkung von Menschenrechten auf die Pandemie reagieren. Inhaftierte Journalisten blieben trotz der Verbreitung des Virus im Gefängnis. Auch andere internationale Organisationen bestätigen die Repressionen gegen Journalisten, wie etwa „Reporter ohne Grenzen“, „International Press Institute“, „Human Rights Watch“ und das „Committee to Protect Journalists“. Berichte über verschwundene oder festgenommene Journalisten kämen aus China, Iran und afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern.

Von: Jörn Schumacher

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