Dass die Solidarität mit Israel bald nach dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober umschlug, hat den israelischen Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, nicht überrascht. Im PRO-Podcast „Israel im Krieg“ sagt er, es sei sehr einfach, mit Israel Solidarität zu zeigen, nachdem Terroristen einen solchen barbarischen Akt gemacht hätten. Aber wenn Israel seiner Pflicht nachkomme, sich zu verteidigen, würden auch Zivilisten verletzt oder getötet. Da lasse die Solidarität nach.
Prosor stellt klar, dass die Hamas die volle Verantwortung für das Leiden der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen trage: „Es kann morgen einen Waffenstillstand geben, wenn die Geiseln wieder zurück zu Hause sind.“
In dem Gespräch geht es auch um die Chartas der Hamas und der „Palästinensischen Befreiungsorganisation“ (PLO), die israelfeindliche und antisemitische Elemente enthalten. Auf die Frage, warum Israel nur selten auf diese radikalen Inhalte aufmerksam mache, räumt der Diplomat ein: Israel müsse hier mehr aufklären.
Das gelte auch für den Film über die Gräueltaten der Hamas vom 7. Oktober, der bislang vor allem Politikern und Journalisten gezeigt werde. Auf Rücksicht auf die Angehörigen der Opfer würden die Bilder bislang nicht öffentlich gemacht. Doch das müsse sich ändern.
Weitere Themen im Podcast sind die anti-israelische Haltung der Vereinten Nationen, Antisemitismus in Deutschland und Prosors persönliches Sicherheitsempfinden.