Demokratiefibel gegen rechts veröffentlicht

Wie sollen Christen mit den Parolen rechter Parteien umgehen? Mit dieser und anderen Fragen beschäftigt sich die neue Demokratiefibel des Erzbistums München und Freising. Sie richtet sich an Ehrenamtliche in kirchlichen Gremien.
Von Johannes Blöcher-Weil
Der Vorsitzende des Diözesanrats Armin Schalk (links) überreicht ein Exemplar der Demokratiefibel an Hans-Joachim Heßler, Präsident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs.

Die Erzdiözese München und Freising hat anlässlich des 75. Geburtstags des Grundgesetzes eine Demokratiefibel herausgegeben. Diese fragt, warum und wie Kirche sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen muss. Die Broschüre trägt den Titel „Christ:in sein heißt politisch sein“.

Neben Beiträgen zum gesellschaftspolitischen Auftrag der Gläubigen enthält die Fibel eine konkrete Argumentationshilfe, um demokratiefeindlichen Parolen zu begegnen. Die Broschüre haben Laien im Erzbistum für die Praxis in den Pfarrgemeinden aufgelegt. Sie ist in der Gesamtausgabe oder in einer handlichen „to-go-Version“ erhältlich.

Für den Diözesanratsvorsitzenden Armin Schalk ist es keine Frage, ob sich Kirche in die aktuelle Diskussion einbringe, sondern wie sie konkret zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitrage. Es sei unbestritten, dass „rechtspopulistische Positionen in eindeutigem Widerspruch zur christlichen Botschaft stehen“. Jeder Einzelne könne dabei mithelfen, diese menschenverachtenden Äußerungen zu entlarven. Exemplare der Fibel werden an alle Pfarrgemeinderatsvorsitzenden der Erzdiözese verschickt.

Marx: Für Menschenwürde und Freiheit eintreten

Erzbischof Kardinal Reinhard Marx erinnert in seinem Grußwort an die klare Positionierung der deutschen Bischöfe. Demnach seien rechtsextreme Parteien für Christen nicht wählbar. Kirche habe die Aufgabe, „Rechtsextremismus und -populismus entgegenzutreten und für Menschenwürde, Freiheit, Demokratie und Frieden einzutreten“. Die der Demokratie zugrunde liegenden Werte seien auch in der biblisch-christlichen Tradition verankert.

Das letzte Kapitel enthält konkrete Argumentationshilfen gegen öffentliche, rechtspopulistische und menschenverachtende Parolen. Mit einer Postkartenserie will der Diözesanrat zusätzlich für die Publikation werben und für das Thema sensibilisieren. Sowohl die Fibel als auch die Postkarten können bei der Erzdiözese angefordert werden: digital und analog.

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