Statt „Geschwätzigkeit“ benötige die Kirche „profilierte Menschen, die ihren Glauben bezeugen“, sagte De Maizière. Als Beispiel nannte der Kanzleramtsminister die vielfach betonte „Betroffenheit“, die oftmals geäußert werde. Doch der Begriff werde vielmehr als „Hilflosigkeit“ verstanden. „Daher nützt es wenig, allerhand Betroffenheit zu äußern. Nötig sind vielmehr konkrete Stellungnahmen und Glaubenszeugnisse mit mehr Substanz.“
De Maizière lobte die seit beinahe sechs Jahrzehnten bestehende und vom Grundgesetz garantierte Partnerschaft von Kirche und Politik. Beide Institutionen hätten „viele Gemeinsamkeiten“, so der frühere sächsische Innenminister. „Nur wo Menschen sich engagieren, hat die Demokratie überhaupt ein festes Fundament.“ Sowohl in der Politik als auch in der Kirche sei es wesentlich, zu wissen, dass den „irdischen Mächten Grenzen gesetzt sind und gesetzt werden müssen“. Als einen „Schatz im Leben“ bezeichnete De Maizière die Einstellung, „im Erfolg demütig und in der Niederlage nicht verzweifelt zu bleiben“.
Milbradt: Ermutigung zur Ökumene
Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt forderte in seinem Grußwort an die Synode die Teilnehmer dazu auf, sich zu den christlichen Werten zu bekennen, die der europäischen Kultur zugrunde lägen. Es gelte, diese christlichen Werte nicht nur zu benennen, sondern auch zu ihnen zu stehen. Der katholische Christ ermutigte gleichzeitig die protestantischen Synodalen, die Ökumene weiter voranzutreiben.