Der Film von Daniel Sich will sich laut ZDF insbesondere mit den zahllosen Legenden um Luther beschäftigen und kritisch hinterfragen, ob alles, was wir heute über ihn zu wissen glauben, auch stimmt. Gemeinsam mit Archäologen, Kirchenhistorikern und Luther-Forschern soll dabei Schicht um Schicht der reale Luther hinter den gängigen Vorstellungen und Klischees freigelegt werden. So werden die Macher beispielsweise das berühmte Zitat „Hier stehe ich, ich kann nicht anders!“, das Luther vor Kaiser Karl V. in Worms ausrief, näher unter die Lupe nehmen. Auch seine Helfer und Mitstreiter, ohne die der Siegeszug der Reformation undenkbar gewesen sei, sollen Erwähnung finden.
Besondere Drehorte sind neben dem Lutherhaus und der Wartburg in Eisenach das Erfurter Augustinerkloster und die nach einem Brand im Jahr 2004 restaurierte Herzogin Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar. Dort finden sich unter anderem alte Originalausgaben der Lutherbibel aus dem 16. Jahrhundert sowie teils noch ältere Übersetzungen, wie eine Kölner Bibel im kölschen Dialekt aus dem Jahre 1482.
Petra Gerster beabsichtigt, sich mit dieser Dokumentation einer spätmittelalterlichen Persönlichkeit zu nähern, die „das Tor zur Moderne aufgestoßen“ hat. „Dank Martin Luther war der Zugang zu Gott nicht nur privilegierten, sondern allen Menschen möglich“, sagt Gerster. Allerdings möchte die Sendung bewusst den „Superhelden“, zu dem Luther von früheren Generationen gemacht worden sei, in ein kritisches Licht rücken. (pro)
„Martin Luther – Petra Gerster auf den Spuren des Reformators“, Karfreitag, 25. März, 19.30 Uhr, ZDF