Wenn am 14. Juni die Deutsche Nationalmannschaft zum Eröffnungsspiel der Fußball-EM in München den Platz betritt, sind auch mehrere gläubige Spieler dabei. Ein Teil des Teams äußert sich beim Thema Glauben nicht. Andere Spieler sprechen öffentlich über Gott und die Kraft, die sie aus Gebet und Bibel ziehen. PRO präsentiert einen Überblick über die Christen aus der Nationalmannschaft, die in Interviews oder auf Social Media über ihre Glaubensansichten sprechen.
Chris Führich (VfB Stuttgart, Trikot #11):
Führich ist bekennender Christ. Der Mittelfeld-Spieler trifft sich regelmäßig mit Freunden zum Bibelkreis und ist Teil einer christlichen Online-Community. Auf seinem Instagram-Profil steht in seiner Biographie nur ein Satz: „Jesus ist der Herr“. Der 26-Jährige postet immer wieder Bibelverse wie im März Sprüche 3,6: „Denke bei jedem Schritt an ihn, er zeigt dir den richtigen Weg und krönt dein Handeln mit Erfolg.“ Im Gespräch mit RTL sagte er Anfang Juni beim Trainingslager mit der Nationalmannschaft:
„Abends vor dem Schlafen und morgens nach dem Aufstehen“ nutze er die Ruhezeiten zum Beten.
In einem Interview mit BW24 erklärt er im Herbst 2023: „Der Glaube begleitet mich schon mehrere Jahre und das tägliche Beten gibt mir sehr viel Kraft. Auch im Fußball kommt es zu schwierigen Situationen, wie wir es beim VfB in den vergangenen zwei Jahren erlebt haben, da hilft mir der Glaube dann weiter. Generell bin ich sehr dankbar, dass ich dieses Leben leben darf, dass ich Fußball spielen darf und vor allem, dass es meiner Familie gut geht.“ Sein Glaube ist sein Begleiter: „Es war schon immer ein Teil von mir. Das wurde in den vergangenen Jahren immer intensiver, weil ich mich mehr damit befasst habe. Ich habe Menschen kennengelernt und Verknüpfungen hergestellt, durch die ich mich mit dem Themenbereich noch mehr auseinandergesetzt habe. Auch darüber bin ich froh und dankbar.“
Manuel Neuer (FC Bayern München, Trikot #1):
Neuer ist Katholik. In einem älteren Interview mit BILD erklärte der Torwart:
Der ältere Bruder Marcel absolvierte ein Studium der Katholischen Theologie. Vater Peter Neuer kam durch seine Frau, mit der er seit 2007 verheiratet ist, in Berührung mit dem lebendigen Glauben an Jesus. Der gläubige Christ sagte in einem Promis-Glauben-Gespräch: „Jesus ist der Kapitän meines Lebensschiffes.“ Zum fußballerischen Können des ehemaligen Kapitäns der Deutschen Nationalmannschaft, seinem Sohn Manuel, erklärt er: „Für mich ist das Talent meines Sohnes ein Geschenk Gottes.“
Benjamin Henrichs (RB Leipzig, Trikot #20):
Der 27-Jährige ist durch seine Mutter zum Glauben gekommen. Der deutsch-ghanaische Fußballspieler hat einen Lieblingsbibelvers. Diesen betet der Abwehrspieler auch auf dem Fußballplatz – Psalm 27,14: „Vertraue auf den HERRN! Sei stark und mutig, vertraue auf den HERRN!“ Durch die Bibel bekommt er „Standhaftigkeit“ in sein Leben und durch das Lesen von Gottes Wort geht es ihm gut, erklärt er in einem YouTube-Video.
Joshua Kimmich (FC Bayern München, Trikot #6):
Kimmich wurde im christlichen Glauben erzogen. Der 29-Jährige orientiert sich in seinem Werteempfinden daran. In einem Interview der BILD-Zeitung im Jahr 2016 erhielt der Defensivspieler die Frage: „Sie tragen ein Armband mit einem Kreuz. Sind Sie gläubig?“ Darauf antwortete er: „Ja, ich bin gläubig. Das Armband ist ein Geschenk von meiner Freundin. Es ist eine Art Glücksbringer, genau wie die Halskette von meiner Mutter.“ Zu seinem Vornamen sagte er in einem SPORT1-Gespräch: „Eigentlich heißt es Josua. Der Name kommt ursprünglich aus der Bibel“ und bedeutet „Gott hilft/rettet“. Kimmichs Eltern hätten aus optischen Gründen ein „H“ im Name ergänzt.
Thomas Müller (FC Bayern, Trikot #13):
Müller ist Katholik. Der Offensiv-Spieler war früher Messdiener. In einem älteren Interview der BILD-Zeitung sagte der heute 34-Jährige: „Als Ministrant hatte ich eine schöne Zeit. Wenn man auf dem Dorf groß wird, spielen die Kirche und der Gottesdienst noch eine größere Rolle. Religion und auch Traditionen geben einer Gesellschaft eine gewisse Struktur, das finde ich gut.“ Er gehe aber nicht regelmäßig in die Kirche: „Wir arbeiten ja auch sonntags.“