Das Webmagazin "Deadline Hollywood" will erfahren haben, dass Darren Aronofsky einen Film über Noah und die Arche drehen will. Aronofsky, der aus einer konservativen jüdischen New Yorker Familie stammt, sorgte vor vier Monaten für Schlagzeilen, als sein letzter Film, "Black Swan", mit Natalie Portman in der Hauptrolle, einen Oscar gewann und sehr gute Kritiken erhielt. Das Drama über eine schizophrene Ballett-Tänzerin spielte über 300 Millionen Dollar ein.
Weitere Filme, die viel Beachtung erhielten, waren sein erstes Werk "Pi" (1998) und "Requiem for a Dream" (2000). Mit "The Wrestler" (2008) verhalf er nicht nur dem Schauspieler Mickey Rourke zu einem aufsehenerregenden Comeback, sondern er gewann damit auch einen Goldenen Löwen bei den 65. Filmfestspielen von Venedig.
Aronofsky habe ein Drehbuch für die Geschichte der Arche Noah angefertigt, berichtet "Deadline Hollywood". Der Drehbuchautor John Logan, der unter anderem die Geschichten zu "The Aviator", "Gladiator" und "The Last Samurai" schrieb, soll das Skript nochmal überarbeiten.
Angeblich versuche der Regisseur nun, 130 Millionen Dollar für die Produktion zusammenzubekommen. Die Produktionshäuser "New Regency", Paramount und Fox hätten bereits Interesse gezeigt. Die biblische Person Noah habe ihn interessiert, als er mit dem Gedanken spielte, den Exodus des Volkes Israel aus Ägypten unter Mose zu verfilmen. Die Autoren Adam Cooper und Bill Collage hätten ein entsprechendes Drehbuch verfasst, hieß es. Zuletzt wurde die Geschichte der Arche Noah in dem Film "Evan Allmächtig" (2007) mit dem Komödianten Steve Carell künstlerisch verwertet.
"Noah war ein dunkler, komplizierter Charakter"
Das Kino-Magazin "Widescreen" erinnert daran, dass das Sujet den Amerikaner bereits als 13-Jährigen fasziniert hatte. Damals habe er einen Text über den Weltuntergang aus der Sicht Noahs geschrieben. Er gewann damit bei einem Dichter-Wettbewerb der Vereinten Nationen an seiner Schule in Brooklyn.
Seit dem habe ihn das Thema nicht mehr losgelassen, sagte er laut einem Bericht des britischen "Guardian". "Noah war die erste Person, die Wein anbaute, trank und betrunken wurde", so der Regisseur. "Es steht so in der Bibel. Es war eines der ersten Dinge, die er tat, als er wieder an Land kam. Er ist ein dunkler, komplizierter Charakter."
Im Jahr 2008 sagte Aronofsky in einem Interview mit dem "Slashfilm"-Magazin zu dem Thema: "Es ist das Ende der Welt und außerdem das zweitberühmteste Schiff nach der Titanic. Ich weiß nicht, warum kein Studio das machen möchte. Ich glaube, es passt sehr gut in unsere Zeit, denn es geht um eine Umweltapokalypse, was heute für mich das wichtigste Thema auf dem Planeten ist. Ich denke, es hat diese wirklich großen Themen, die uns alle irgendwie verbinden. Noah war der erste Umweltschützer. Er ist eine sehr interessante Figur. Hoffentlich lässt man mich das machen."
Als Aronofsky weniger bekannt war und er bei den Studio-Bossen auf wenig Interesse für sein Noah-Projekt stieß, entschloss er sich, das Skript in eine Graphic Novel, also einen illustrierten Roman, umzuwandeln. Nun, nach dem finanziellen Erfolg von "Black Swan", wächst das Interesse der Produzenten offenbar, und das Comic wird wieder interessanter für sie. Laut der Webseite "BleedingCool" zeichnete der kanadische Künstler Nico Henrichon die Bilder für die Graphic Novel. Ein Buch soll im kommenden Jahr herauskommen. Wann der Film über Noah und seine Arche in die Kinos kommen und wie der Titel sein wird, ist noch nicht bekannt. (pro)