„Kinderlachen. Mitten im Chaos. Mitten im Leid. Mitten im Elend. Für einen Moment scheinen sie zu vergessen, was um sie herum passiert. Für einen Moment scheint die Not nicht mehr präsent, sie geben sich mit ganzem Herzen ihrer Aufgabe hin.
Ich bin in Tacloban, der Stadt, von der nach dem Taifun Haiyan kaum noch etwas steht. Nach wie vor liegen Leichen in den Straßen, die Luft macht das Atmen schwer, wohin man sieht, Zerstörung und Durcheinander. Und doch haben die Kinder etwas zu lachen. Zumindest für einen Moment. Zusammen mit der Feuerwehr reinigen sie eine Kirche, spritzen Wasser aus den großen Schläuchen, lassen die Bänke schlittern und machen sich von oben bis unten nass. Später soll diese Kirche ihr Zuhause werden. Für wie lange, weiß im Moment keiner.
Ich treffe Tin-Tin. Sie steht mit ihrem pinken Regenschirm vor der Kirche, um sie herum ein paar Kisten und Kleidungsstücke. Sie ist 13 Jahre alt, erzählt sie mir. Gleich zieht sie mit ihrer Familie in die Kirche. Mehr als die paar Dinge besitzt die Familie nicht mehr. Auf die Frage, ob sie zur Schule geht, leuchten ihre Augen kurz: „Ja!“. Dann wird ihr Gesicht traurig und Tin-Tin ganz verlegen: „Nein, doch nicht.“ Bis sie wieder Schulbücher in der Hand haben wird, wird es wohl noch Wochen, wenn nicht Monate, dauern.