In ihrer Sendung „Circus Halligalli” machen sie sich öffentlich in die Hose oder rauchen so lange, bis sie sich übergeben müssen. Nun haben Joko und Klaas, wie sich das Comedyduo im TV nennt, dem Magazin Playboy ein Interview gegeben und bestimmte TV-Formate scharf kritisiert. Für Klaas Heufer-Umlauf sind Sendungen wie das „Dschungelcamp” oder Kuppelhows schlicht „Behinderten-Fernsehen”.
Er sagt zu Formaten wie „Bauer sucht Frau”: „Dass da so getan wird, als ob sich Leute, die eigentlich dringend zu beschützen wären, ineinander verlieben. Und dass man das dann, um dem Ganzen einen romantischen Überbau zu geben, als Kuppelshow tarnt, das ist zynisch.” Im Hinblick auf die Macher sagt er: „Dafür kommt man in die Hölle.” Wehrlose Menschen auf den Arm zu nehmen und ihnen etwas anzutun, „das man nicht auch sich selber zumuten würde” – so etwas würden er und Joko Winterscheidt in ihrer Sendung niemals tun.
Live sehen, wie jemand versagt
Auf die Frage, ob die Moderatoren bei „Circus Halligalli” nicht ähnlich Bloßstellendes täten, entgegnet Heufer-Umlauf: „Es ist ein großer Unterschied, ob du das Gefühl hast, du guckst einem Freund zu und hast entsprechend positiven Spaß daran, weil du dich fragst: Schafft der das? Oder ob du jemandem zuschaust, den du scheitern sehen willst, weil du ihn sowieso schon hasst. Leuten im Dschungelcamp, die sowieso schon am Boden liegen, dabei zuzusehen, wie sie in einer für sie existenziellen Situation noch mal live versagen – das ist eine ganz andere Herangehensweise, das hat eine andere psychologische Basis.”
Sendungen wie „Deutschland sucht den Superstar“ hätten deshalb ein Publikum, weil die Menschen live sehen wollten, wie jemand reagiere, dessen größter Traum gerade zerplatze. „Das ist bei uns eben nicht so. Das ist eine Show, nicht unser Leben. Und das weiß jeder”, ist Heufer-Umlauf überzeugt. (pro)