Dänemark verbietet Koranverbrennungen

Bereits im August hatte es die Regierung angekündigt, nun folgt der gesetzliche Rahmen. Künftig wird es in Dänemark verboten sein, religiöse Schriften zu verbrennen.
Von Martin Schlorke
brennendes Buch, Feuerflammen

In Dänemark ist es künftig verboten, religiöse Schriften wie den Koran oder die Bibel zu verbrennen. Das dänische Parlament hat ein entsprechendes Gesetz am Donnerstag verabschiedet. Es untersagt die „unangemessene Behandlung“ von Schriften mit „wesentlicher religiöser Bedeutung für anerkannte Glaubensgemeinschaften“. Darunter fällt das Verbrennen dieser Schriften oder das Treten auf selbige. Das Gesetz sieht Strafen von bis zu zwei Jahren Haft vor.

Vorausgegangen war am Donnerstag eine stundenlange Debatte im dänischen Parlament. Schließlich stimmten 94 Abgeordnete für das Gesetz, 77 dagegen. Kritiker werfen der Regierung vor, mit dem Gesetz die Meinungsfreiheit einzuschränken.

Justizminister Peter Hummelgaard verteidigte das Gesetz jedoch. Es sei eine Antwort auf systematische Verhöhnung von Religion. Diese habe dazu beigetragen, die Bedrohung durch Terrorismus zu verschärfen.

Mit dem Gesetz reagiert die dänische Regierung auf mehrere Koranverbrennungen in den vergangenen Monaten. Diese haben zu Protesten in muslimischen Ländern und zu Problemen in der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Dänemark und mehrheitlich muslimischen Staaten geführt.

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