Der Film „Schuld sind immer die anderen“ von Autorin Anna M. Praßler und Regisseur Lars-Gunnar Lotz erzählt von der Aussöhnung zwischen einem jugendlichen Straftäter und seinem Opfer. Die Produktion belegte am Samstag den ersten Platz in der Kategorie „Szenischer Film und Serie mit einem Budget von über 700 Euro pro Spielminute“. Die Aufteilung der Preiskategorien nach Produktionsbudget wurde in diesem Jahr neu eingeführt, um den unterschiedlichen finanziellen Rahmenbedingungen Rechnung tragen zu können. Den Preis für eine solche Produktion mit Kosten von bis zu 700 Euro pro Spielminute konnte allerdings keiner der drei nominierten Beiträge gewinnen. Da die Jury von keinem der Filme vollends überzeugt war, entschied sie sich, statt eines Hauptpreises eine „lobende Erwähnung“ auszusprechen – für den Film „Mobbing – Wenn der Spass aufhört“. Die Filmemacher Gisela Mayer, Andreas Söltzer und Hans-Martin Fischer zeigten sich erfreut darüber, dass ihr Film als Präventivmaßnahme in pädagogischen Einrichtungen gezeigt wird.
Applaus in Abwesenheit gab es für Autor und Regisseur Marc Wiese und seine Dokumentation „Camp 14 – Total Control Zone.“ Der Film konnte sich in der Kategorie „Dokumentation & Reportage (Budget über 500 € pro Spielminute)“ durchsetzen. Die von der Jury als „exzellent“ bezeichnete Dokumentation zeigt verschiedene Lebensstationen des in einem nordkoreanischen Umerziehungslagers geborenen und aufgewachsenen Shin Dong-hyuk auf, dem mit 23 Jahren die Flucht gelingt. Die Jury erachtet den Film, der schonungslos die unaussprechlichen Schrecken eines totalitären Regimes und damit tiefste Unmenschlichkeit aufzeigt, als wichtig, denn „in Zeiten zunehmender Konflikte dürfen gerade Medien nicht aufhören, die Frage zu stellen, was uns menschlich macht“.