Mehr als 60 Erotiksender sind nach Angaben des Geschäftsführers des Christlichen Medienverbundes KEP, Wolfgang Baake, im deutschen Fernsehen frei empfangbar. Besitzer von digitalen Empfangsgeräten können die Sender zwangsläufig empfangen. „Viele Fernsehzuschauer wissen nicht, dass sich neben den sinnvollen und qualitativ hochwertigen Programmen immer mehr Erotiksender ausgebreitet haben. Es ist eine regelrechte Flut von Sendern, die auf Zuschauer einströmt“, so Baake.
Daher müssten die Landesmedienanstalten prüfen, ob mögliche Maßnahmen gegen die freie Empfangbarkeit dieser Sender eingeleitet werden können. „Wir sind der Ansicht, dass grundsätzlich alle Erotiksender verschlüsselt werden sollten“, fordert der KEP-Geschäftsführer. „Andernfalls müssen Besitzer eines digitalen Empfangsgerätes die mehr als 60 Sender manuell sperren oder von ihren Programmplätzen löschen. Dafür wird jedoch ein hohes technisches Verständnis benötigt, das sich viele Fernsehzuschauer erst aneignen müssen.“ Es sei daher im Sinne der Zuschauer, Erotikprogramme grundsätzlich zu verschlüsseln.
„Insbesondere für Kinder und Jugendliche sind diese Programme eine Gefahr“, so der Christliche Medienverbund. „Die Sender strahlen die Bilder rund um die Uhr aus – und dementsprechend groß ist die Gefahr, dass auch Kinder und Jugendliche beim Fernsehen einen der rund 60 Erotik-Sender einschalten.“ Für Eltern sei eine Kontrolle kaum noch möglich. Aus diesem Grund müssten die Landesmedienanstalten ihre Kontroll- und Überwachungsfunktion stärker als bisher wahrnehmen.
Der Christliche Medienverbund KEP vertritt seit mehr als 30 Jahren die Interessen von rund 1,3 Millionen Christen aus Landes- und Freikirchen, die in der Deutschen Evangelischen Allianz zusammengeschlossen sind.