Wie das Internet-Nachrichtenportal "20min.ch" berichtet, kritisieren beide Organisationen, dass einige Christen das Buch "in Kursen verwenden und zur Lektüre empfehlen". In "Eltern – Hirten der Herzen" rufe der Autor Eltern dazu auf, die "Rute" zu nutzen, um Kindern christliche Werte zu vermitteln. Tripp schreibe in dem Buch: "Das Problem des Kindes ist, dass es ein Sünder ist". Diese Erziehungsphilosophie könne Kindern großen Schaden zufügen, sagt Susanne Schaaf von dem Verein Infosekta: "Unter dem Deckmantel der Bibel werden Eltern in diesem Buch geradezu ermutigt, Kleinkinder und Kinder körperlich zu züchtigen." Das Buch ziele bewusst darauf hin, den Willen des Kindes zu brechen. "Das hat nichts mit christlicher Erziehung zu tun, sondern ist eine Anleitung zur Kindesmisshandlung", sagt Kathie Wiederkehr, Geschäftsleiterin der Stiftung Kinderschutz Schweiz.
Der Schweizer Verein Infosekta wurde 1990 gegründet und bezeichnet sich selbst als eine politisch und konfessionell unabhängige Konsumentenschutzorganisation, die Beratungs- und Aufklärungsarbeit zum Thema Sekten leistet. Die Kritik an dem Erziehungsratgeber ist online nachzulesen in der Rubrik "evangelikale Bewegungen".
Video und Elternratgeber gegen Gewalt in der Erziehung
Zum internationalen "No Hitting Day" zeigt die Stiftung Kinderschutz Schweiz auf ihrer Homepage den Kurzfilm "Niemals Gewalt", der auf einer Erzählung von Astrid Lindgren bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels im Jahr 1978 basiert.
Um aufzuzeigen, was Mütter und Väter tun können, wenn ihre Kinder sie an die Grenzen bringen, hat die Stiftung Kinderschutz Schweiz Anregungen zur gewaltfreien Erziehung ausgearbeitet. Diese kann man auf der Internetseite der Stiftung herunterladen.
Der "No Hitting Day" wurde 1998 unter dem Namen "International No Hitting Day for Children" von der internationalen Organisation zur Beendigung körperlicher Gewalt gegen Kinder, EPOCH worldwide (End Physical Punishment Of Children) hauptsächlich in den USA ausgerufen.