Es schien, als hielte die Welt den Atem ab. Bei einer Wahlkampfveranstaltung am Samstag in Pennsylvania sind Schüsse auf Donald Trump abgefeuert worden. Der republikanische Präsidentschaftskandidat wurde von einer Kugel am Ohr getroffen und leicht verletzt. Ein Besucher der Wahlkampfveranstaltung ist gestorben, es gab noch zwei Schwerverletzte. Der Secret Service hat den Attentäter laut eigenen Angaben getötet. Die Ermittlungen zum Motiv laufen noch.
Während US-Präsident Joe Biden (Demokraten) öffentlich erklärte, für seinen Konkurrenten zu beten, haben sich im Laufe des vergangenen Tages auch Kirchenvertreter zum Attentat geäußert.
Papst betet für USA
Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, zeigte sich erschüttert: „Ich bete für dieses zerrissene Land, dessen Kurs derzeit so unsicher ist“, erklärte die Bischöfin am Sonntag. Und weiter: „Gewalt darf niemals ein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein. Das gilt auch für unser eigenes Land. Lasst uns gemeinsam immer wieder für Gewaltfreiheit eintreten.“
Papst Franziskus kündigte an, sich den Gebeten der US-Bischöfe „für Amerika, für die Opfer und für den Frieden im Land“ anzuschließen. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Broglio, sagte, man bete für Donald Trump und „auch für unser Land und für ein Ende der politischen Gewalt, die niemals eine Lösung für politische Meinungsverschiedenheiten ist“.
„Gottes schützende Hand“
Der einflussreiche US-Prediger Franklin Graham dankte Gott, dass Trump überlebt hat. Gegenüber dem Sender „Fox News“ erklärte er, dass es offensichtlich sei, „dass Gottes schützende Hand über ihm lag“.
Der messianische Pastor Jonathan Cahn sieht in dem Attentat ein Zeichen dafür, wie gespalten die USA sind. „Der Heiligen Schrift zufolge sind solche Bluttaten ein Zeichen dafür, dass eine Nation in Gefahr ist. Wir müssen für die Opfer, ihre Familien, für Donald Trump … und für Amerika beten.“
Der Leiter der „First Baptist“ Megachurch in Dallas, Robert Jeffress, dankte Gott, dass „er das Leben dieses mutigen Anführers, der ein Krieger für die Wahrheit und Freund der Christen weltweit ist, geschützt hat.“
Der Theologe und Chefredakteur von „Christianity Today“, Russell Moore, verabscheute auf der Plattform „X“ die politische Gewalt. Diese „ist durch und durch böse und stellt einen Angriff auf alles dar, wofür dieses Land steht. Versuchter Mord ist ein Angriff auf das Ebenbild Gottes. Das ist furchtbar“.
Trump selbst bedankte sich in einer schriftlichen Stellungnahme für all die Gebete. Gott allein habe das Undenkbare verhindert. „Wir werden uns nicht fürchten, sondern in unserem Glauben unverwüstlich bleiben und dem Bösen trotzig entgegentreten.“ Das „Handelsblatt“ sieht in den Worten „Fürchtet euch nicht“, die auch von Trumps Wahlhelfern per SMS verschickt wurden, eine „verstärkt biblische Anspielung“, die seine Wahl-Kampagne voranbringen soll.