Bei einer Volksabstimmung darüber, ob der Eurovision Song Contest (ESC) in Basel stattfinden soll, hat die christliche Schweizer Kleinpartei „Eidgenössisch-Demokratische Union“ (EDU) verloren. Sie hatte zuvor die 4.000 benötigten Unterschriften gesammelt, die für ein Referendum nötig sind. Trotzdem stimmten 66,6 Prozent der Basler Bürger dafür, dass der ESC mit Steuergeldern finanziert im kommenden Jahr in Basel stattfinden soll. Für den Kanton bedeute das, einen Kredit in Höhe von 40 Millionen Euro aufzunehmen, berichtet der „Spiegel“.
Neben den hohen Kosten, die aus Steuermitteln finanziert werden sollen, hatte die EDU auch die inhaltliche Ausrichtung des Musikwettbewerbs kritisiert. Der ESC erlaube „destruktive okkulte und satanische Darstellungen und Botschaften“ auf der Bühne, kritisierten die Gegner. Außerdem sei der ESC zu einer „Propagandashow“ für „Genderideologie und das Thema Non-Binariät“ verkommen. Hintergrund für die Kritik ist unter anderem der Aufritt der irischen Sängerin „Bambie Thug“, die in diesem Jahr als Hexe aufgetreten war und okkulte Elemente in ihrer Bühnenshow demonstrierte.
Die EDU bezeichnete das Ergebnis trotz der Niederlage als einen „Achtungserfolg“. Dass ein Drittel der Basler Bürger für „Nein“ gestimmt hatten, sei bemerkenswert, weil der Kanton als „linkster und progressivster Kanton der Schweiz“ gelte. Es habe sich gelohnt, zu zeigen, dass die „woke Freak-Show ESC“ in der Schweiz Gegner habe. Man sei überzeugt, dass die Abstimmung in anderen Kantonen der Schweiz anders ausgegangen wäre und die Bürger dort gegen eine staatliche Finanzierung des Wettbewerbs gestimmt hätten, teilte die christliche Partei mit.
Das Kantonsparlament hatte bereits im September fast einstimmig für den Kredit gestimmt. „Verschiedene Branchen profitieren während des Events, aber auch langfristig werden zusätzlich Gäste nach Basel kommen“, erklärten die Befürworter im Vorfeld der Abstimmung.
Der ESC findet im Mai 2025 statt. Höhepunkt sind die drei Liveshows zum Halbfinale und dem Finale am 13., 15. und 17. Mai. Hauptveranstaltungsort soll die Basler St. Jakobshalle sein.