Christival in Erfurt gestartet

Unter dem Motto „Glauben teilen. Jesus erleben. Das Leben Feiern“ hat am Mittwochabend das Christival in Erfurt begonnen. Rund 12.000 Jugendliche und junge Erwachsene nehmen teil. Der Philipperbrief steht im Zentrum des Festivals.
Von Johannes Schwarz
Zum Christival in Erfurt werden mehr als 12.000 Menschen erwartet

Am Mittwochabend ist in Erfurt das siebte Christival gestartet. Die Jugendkonferenz steht dieses Mal unter dem Motto „Glauben teilen. Jesus erleben. Das Leben Feiern.“ Zusammen wolle man nach den vergangenen Jahren der Corona-Pandemie die Gemeinschaft der Gläubigen feiern, sagte der Vorsitzende des Christivals, Karsten Hüttmann. Er wünschte den Besuchern mutmachende Begegnungen mit anderen und mit Jesus.

Die Theologin Julia Garschhagen teilte in ihrem Impuls ihre Gedanken zum Philipper-Brief. Der biblische Brief, der von Paulus geschrieben wurde, stehe im Mittelpunkt der kommenden Tage. Garschhagen erklärte: „Wir feiern beim Christival, dass Jesus der Sohn Gottes und Retter ist. Die Kriegstreiber dieser Welt sind nicht die Herren über Leben und Tod, sondern der auferstandene Jesus.“

Vom 25. bis 29. Mai kommen in der thüringischen Landeshauptstadt mehr als 10.000 junge Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren zusammen. Hinzu kommen etwa 1.800 ehrenamtliche Mitarbeiter. Teil der Veranstaltung sind Gottesdienste, Gesprächsforen, Konzerte und kreative Festivalformate, die an unterschiedlichen Orten in Erfurt stattfinden.

Neben einem Impuls und Lobpreis, gab es auch eine tänzerische Choreografie Foto: Chrsitival/Nik Ebert
Neben einem Impuls und Lobpreis, gab es auch eine tänzerische Choreografie

Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche, Friedrich Kramer, sprach in seinem Grußwort die innerliche Spannung von Christen an. Der Krieg in Europa und die vielen Herausforderungen der Zeit laden nicht zum Feiern ein. Kramer ermutigte die tausenden Jugendlichen dennoch in Gemeinschaft den Glauben zu feiern und auf den Herrn zu sehen. „Der Herr selbst ist es, der seine Kirche baut und die Welt bewahrt und dereinst zur Vollendung bringt“, sagte der Landesbischof. Er bat die Teilnehmer nicht unter sich zu bleiben, sondern auch Erfurt in das „Christusfest“ mit hineinzunehmen: „Tragt Christus und seine frohe Botschaft in diese Stadt!“

Neben Lobpreis und einer tänzerischen Choreografie gab es auch einen Poetry Slam zum Thema Hoffnung. Außerdem erzählte Jeanette Müller von den „Real Life Guys“ von Erlebnissen mit ihrem besten Freund Philipp Mickenbecker. Der Youtuber war im vergangenen Jahr mit nur 23 Jahren an Krebs gestorben. Der Glaube gebe ihr Kraft und sie könne durch Gebet Freude auch in schwierigen Situationen empfinden.

Werbung für den Glauben

Die Veranstalter des Christivals zeigten sich am Mittwochmorgen bei einer Pressekonferenz dankbar, das Christival durchführen zu können. Lange Zeit war unklar, ob das christliche Festival wegen der Corona-Pandemie stattfinden könne. Der Vorsitzende des Christivals, Karsten Hüttmann, zeigte sich bezüglich der hohen Teilnehmerzahl „bewegt“ und sprach von einem „besonderen Zeichen“. Junge Christen sehnten sich nach Begegnung. Die vielen Veranstaltungen sollen dazu beitragen den Jugendlichen, das „Handwerkszeug an die Hand zu geben“, um die Bibel besser zu verstehen. Gemeinsam solle der Philipperbrief gelesen und diskutiert werden, dieser handle von Freude und Gemeinschaft.

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, sprach von einem persönlichen „Heimspiel“. Die 26-jährige Heinrich hat nach eigener Aussage eine enge Verbindung zu christlichen Festivals für junge Menschen. Die EKD könne einiges von der Organisation des Christivals lernen. Weiter hob Heinrich die vielen Ehrenamtlichen als Stärke des Christivals hervor.

Landesbischof Kramer sprach von einem „Erprobungsraum“ der Kirche. Die Vielfalt, die auf dem Christival zu erleben ist, sei eine Bereicherung. Die Kirche habe mit Formaten wie dem Christival „eine Zukunft“.

Der Geschäftsführer der Messe Erfurt, Michael Kynast, sagte, das Christival sei „Werbung für die Messe und die Stadt Erfurt“ – ebenso für den christlichen Glauben. Der Projektleiter des Christival, Chris Pahl, wünscht sich, dass „Erfurt auch was vom Christival mitbekommt“. Die zahlreichen Veranstaltungen würden auch zu Begegnungen mit den Erfurtern einladen.

Das Christival wird getragen vom gleichnamigen gemeinnützigen Verein. Es fand 1976 in Essen zum ersten Mal statt. Die meisten Teilnehmer hatte die Großveranstaltung 1996 beim ersten gesamtdeutschen Christival in Dresden: Damals waren 30.000 Besucher dabei.

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